Regisseur Wolfgang Becker ist tot

„Good Bye, Lenin“-Star

Regisseur Wolfgang Becker ist tot

Trauer um einen der größten Regisseure Deutschlands: Wolfgang Becker ist überraschend gestorben, wie seine Familie mitteilte. Er wurde 70 Jahre alt.

Der deutsche Regisseur und Produzent Wolfgang Becker, bekannt für den Erfolgsfilm „Good Bye, Lenin!“, ist am Donnerstag im Alter von 70 Jahren „nach schwerer Krankheit, aber dennoch überraschend verstorben“, wie seine Familie in einer Pressemitteilung bekannt gab.

Sein Film zog Millionen Menschen ins Kino. In „Good Bye, Lenin!“ sah man dem jungen Daniel Brühl zu, wie er die DDR für seine Mutter noch ein wenig länger aufrechterhält. Die Tragikomödie gewann 2003 den Deutschen Filmpreis, holte einen französischen César und war für einen Golden Globe nominiert. Wolfgang Becker kam viel herum auf der Welt.

Geboren wurde er 1954 im Sauerland. Er studierte in Berlin und gewann mit „Schmetterlinge“ einen Goldenen Leoparden beim Filmfest in Locarno. Er gründete mit Tom Tykwer, Dani Levy und Stefan Arndt die Produktionsfirma X Filme. Die nahm in der Pressemitteilung mit rührenden Worten Abschied: „Good Bye, Wolfgang! Du einzigartiger Freund und Weggefährte.“ Seine Liebe, Kraft und Kreativität werden „unendlich fehlen“.

Mit Jürgen Vogel machte er 1997 die Tragikomödie „Das Leben ist eine Baustelle“. 2015 drehte er erneut mit Daniel Brühl – die Satire „Ich und Kaminski“. Zwischen seinen Filmen lagen oft viele Jahre. „Ich bin grundsätzlich nicht der schnellste Mensch“, sagte er einmal im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur. Er wolle Filme machen, die so gut wie möglich seien. Er lebe nicht in dem Luxus, gute Drehbücher einfach geschickt zu bekommen, sondern müsse bei jedem Drehbuch mit anpacken.

Zuletzt arbeitete Wolfgang Becker an „Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße“. Die Dreharbeiten habe er noch beenden können, dann ist der Regisseur für immer eingeschlafen. Er hinterlässt seine Ehefrau Susanne und Tochter Rike.