Er gewann die Goldene Palme in Cannes und wurde für einen Oscar nominiert. Nun ist der französische Filmemacher Laurent Cantet im Alter von 63 Jahren gestorben.

Laurent Cantet ist tot. Der preisgekrönte französische Regisseur starb am Donnerstag „nach einer Krankheit“, teilte seine Agentin Isabelle de la Patellière der französischen Nachrichtenagentur AFP mit. Er wurde 63 Jahre alt.

Cantet zählt zu Frankreichs erfolgreichsten Filmemachern und erhielt auch international viel Aufmerksamkeit. Nach seinem Studium am renommierten „Institut des Hautes Études Cinématographiques“ in Paris und seiner Arbeit beim Fernsehen veröffentlichte er 1999 seinen ersten Spielfilm „Human Resources“.

Große Trauer in Cannes

Seinen größten Erfolg feierte er 2008 mit dem Drama „Entre les murs“ (dt. Titel „Die Klasse“) über den multikulturellen Alltag einer Schule in Paris, in der ein Lehrer versucht, Kindern mit Migrationshintergrund die französische Sprache beizubringen. Beim Filmfestival in Cannes gewann Cantet die Goldene Palme, Monate später ging „Entre les murs“ als offizieller französischer Beitrag ins Rennen um den Oscar als bester fremdsprachiger Film und wurde für den Europäischen Filmpreis nominiert.

Zahlreiche Künstler und Kollegen drücken ihre Trauer um Cantet in den sozialen Medien aus. Die Organisatoren des Festivals in Cannes reagierten bestürzt auf den Tod des Regisseurs und Drehbuchautors und würdigten dessen „kohärentes und humanistisches Werk“, mit dem er zu einem gesellschaftlich relevanten Kino beigetragen habe.

Der engagierte Künstler und verbissene Humanist Cantet habe die tiefe Überzeugung in sich getragen, dass das Kino Wege verändern könne. „Er suchte das Licht trotz der sozialen Gewalt und fand Hoffnung trotz der Härte der Realität“, heißt es in dem Instagram-Beitrag weiter.

Zu Cantets weiteren Filmen gehören „Heading South“ (2005) über Sextourismus in Haiti, der Anthologiefilm „7 Days in Havana“ (2012), „Foxfire: Confessions of a Girl Gang“ (2012), basierend auf dem gleichnamigen Roman von Joyce Carol Oates, das Komödiendrama „Return to Ithaca“ (2014) und „The Workshop“ (2017), der eine Gruppe junger Leute aus der südfranzösischen Gemeinde La Ciotat begleitet. „Arthur Rambo“, der 2021 in die Kinos kam, handelt von einem Teenager, dessen Online-Identität aufgedeckt wird. Der Regisseur arbeitete zuletzt an einem Filmprojekt mit dem Titel „L’Apprenti“ („Der Lehrling“), das 2025 in die Kinos kommen sollte.

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