Hausdurchsuchung bei Aachen

Razzia bei AfD-Abgeordnetem Klaus Esser


26.11.2024 – 14:23 UhrLesedauer: 2 Min.

Der AfD-Landtagsabgeordnete Klaus Esser (Archivbild): Beim Landespolitiker gab es eine Razzia. (Quelle: IMAGO/Malte Ossowski/SVEN SIMON)

Beim AfD-Landtagsabgeordneten Klaus Esser gab es eine Razzia. Der Politiker soll Dokumente gefälscht haben.

Die Polizei hat am Dienstagmorgen die Privatwohnung des AfD-Landtagsabgeordneten Klaus Esser in Düren durchsucht. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft Aachen dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Es geht um den Verdacht des Titelmissbrauchs und der Urkundenfälschung.

Esser soll Hochschulabschlüsse für einen Job bei der AfD gefälscht haben. „Es wurden Datenträger sichergestellt, die nun ausgewertet werden“, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Zu einer Fraktionssitzung der AfD im Landtag am Vormittag war er nicht erschienen.

Der AfD-Bundestagsabgeordnete Matthias Helferich hatte Esser im August angezeigt. Die Staatsanwaltschaft prüfte daraufhin fast vier Monate lang die Vorwürfe gegen Esser. Dieser soll gefälschte Unterlagen bei seiner Bewerbung als Landesgeschäftsführer der AfD eingereicht haben.

Es geht unter anderem um einen angeblichen Masterabschluss in Rechtswissenschaften an der Fern-Universität Hagen. Esser hatte den Job wegen seiner vermeintlichen Abschlüsse bekommen und 2020 angetreten. Später rückte er als Abgeordneter für die AfD in den Landtag ein.

Im Kreisverband Düren läuft ein Parteiausschlussverfahren gegen Esser. Wegen Fälschungsvorwürfen und mutmaßlichen Schummeleien bei der Aufnahme von Neumitgliedern befindet sich der Politiker im Visier seiner Partei. Zuvor hatte er seinen Posten als Fraktionsvize im Landtag geräumt, aber die Vorwürfe bestritten.

Zusätzlich zur Anzeige von Matthias Helferich wurden weitere Vorwürfe gegen Esser eingereicht, darunter auch wegen Geldwäscheverdachts. Dabei geht es um ein Darlehen an einen Verein durch einen Dritten und teilweise Rückzahlungen auf Essers Konto, was aber nichts mit der aktuellen Razzia zu tun habe.

Das Ermittlungsverfahren kommt für den AfD-NRW-Chef Martin Vincentz ungünstig, da gerade die Aufstellungsversammlung für die Landesliste zur Bundestagswahl vorbereitet wird, welche vom 2. bis zum 6. Januar stattfinden soll.

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