Vorfall in Sachsen

Rassistisches „Bauwerk“: Schwarze Puppe auf elektrischen Stuhl gefesselt


Aktualisiert am 14.04.2025 – 10:57 UhrLesedauer: 2 Min.

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Eine schwarze Puppe (Symbolbild): In Sachsen haben Unbekannte eine solche Puppe auf eine Nachbildung eines elektrischen Stuhls gefesselt. (Quelle: IMAGO/Rafael Ben-Ari/imago-images-bilder)

Anwohner machen eine Entdeckung auf einem Altkleidercontainer. Das selbst gebaute Konstrukt schockiert den Ort – die Polizei steht vor einem Rätsel.

Schockierender Fund für Polizei und Passanten am Sonntagabend in Sachsen: In der Gemeinde Bannewitz haben Anwohner ein rassistisches, selbst gebautes Konstrukt entdeckt und die Polizei alarmiert. Die selbst gebastelte Figur zeigt eine schwarze Puppe, die offenbar auf einem nachgebildeten elektrischen Stuhl sitzt. Die Puppe ist mit Schellen an Armen und Beinen gefesselt. Zuerst hatte die „Bild“-Zeitung über den Rassismusskandal berichtet.

Ein Polizeisprecher sagte t-online am Montagmorgen, dass es noch keine konkreten Hinweise auf Verdächtige gebe. Am Tatort seien Spuren gesichert worden. Wie „Bild“ berichtet, haben die Beamten ein Verfahren wegen Volksverhetzung eingeleitet.

Der Bürgermeister von Bannewitz, Heiko Wersig, schrieb auf Facebook: „Rassismus hat in unserer Gesellschaft keinen Platz.“ Solche Taten seien inakzeptabel, er sei bestürzt von dem Vorfall. Er danke allen, die sich für ein respektvolles und friedliches Zusammenleben engagieren.

Der elektrische Stuhl gilt als besonders brutale Hinrichtungsmethode. In einigen Staaten in den USA kommt der elektrische Stuhl heute immer noch zum Einsatz. Im Jahr 2008 hatte das höchste Gericht im US-Bundesstaat Nebraska geurteilt: Der elektrische Stuhl
sei eine „grausame und ungewöhnliche“ Strafe. Sie sei mit ihrer „Geschichte der verbrannten und verkohlten Körper (…) weder mit den Kriterien des Anstands noch mit denen der Menschenwürde vereinbar“. Als bislang letzter Verurteilter wurde der 58-jährige Nicholas Sutton am 20. Februar 2020 in Tennessee auf dem elektrischen Stuhl exekutiert.

Die rassistische Nachbildung war in der Nähe der Kita „Windmühle“ entdeckt worden. Eine Mutter wird in der „Bild“ zitiert, man sei fassungslos und betroffen. Eine Kitamitarbeiterin hingegen wollte sich auf Anfrage von t-online nicht weiter äußern.

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