Nach gewaltsamer Jagd auf Israelis

Rasierklingen unter Aufklebern nahe Holocaustmuseum gefunden


10.11.2024 – 11:48 UhrLesedauer: 2 Min.

Das Holocaustmuseum in Amsterdam (Archivbild): Antisemitische Angriffe auf Israelis am Rande eines Fußballspiels haben für Entsetzen gesorgt. (Quelle: IMAGO/Jeroen Jumelet/imago)

In Amsterdam ist es am Donnerstag zu antisemitischen Hetzjagden gekommen. Nun warnen Juden vor versteckten Rasierklingen in der niederländischen Hauptstadt.

Hinter propalästinensischen Aufklebern an zwei öffentlichen Orten in Amsterdam wurden Rasierklingen gefunden. Einer der Aufkleber wurde in der Nähe des Holocaustmuseums gefunden, berichtete „De Telegraaf“.

Beim Entfernen der Aufkleber könnte eine Person schwer verletzt werden, erklärte die Amsterdamer Polizei dem niederländischen Blatt. Sie bestätigte, dass tatsächlich Rasierklingen hinter solchen Palästina-Aufklebern gefunden wurden. Wie viele im Umlauf sind, ist bisher noch unklar. In WhatsApp-Gruppen mit vielen jüdischen Gruppenmitgliedern aus dem Raum Amsterdam wurde bereits am Samstag vor den Klingen gewarnt, hieß es in dem Bericht weiter.

Am Donnerstag hatten propalästinensische Randalierer am Rande des Fußballspiels zwischen Ajax Amsterdam gegen Maccabi Tel Aviv gezielt Jagd auf Israelis gemacht. 20 bis 30 Menschen wurden verletzt, die meisten davon leicht. Fünf Personen mussten in Krankenhäusern behandelt werden. Wie die Behörden mitteilten, habe es sich um vorwiegend jugendliche Täter gehandelt. Zehn Verdächtige befinden sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft noch in Haft, zwei von ihnen sind minderjährig.

In Israel löste die Gewalt empörte Reaktionen aus. Die Regierung schickte Flugzeuge in die niederländische Hauptstadt. Israels Außenminister Gideon Saar reiste nach Amsterdam, um mit Regierungsvertretern zu sprechen. Der israelische UN-Botschafter schrieb auf X: „Da findet 2024 in Europa ein Pogrom statt“. Mehr zu dem Fall lesen Sie hier.

Auch in den Niederlanden zeigte man sich schockiert. Der niederländische Ministerpräsident Dick Schoof brach seinen Aufenthalt bei einem EU-Gipfel in Budapest ab. Amsterdams Bürgermeisterin Femke Halsema sprach von einer „tiefschwarzen Nacht“ und einer „Schande für Amsterdam“. Sie verurteilte das „antisemitische Verhalten“. Die Stadt kündigte verschärfte Sicherheitsmaßnahmen, um Israelis und Juden in Amsterdam zu schützen.

Aktie.
Die mobile Version verlassen