100 Versuche des ADAC

Rabatt im Autohaus – klappt das wirklich?


Aktualisiert am 15.12.2024 – 15:28 UhrLesedauer: 3 Min.

Verhandlung im Autohaus: Wer sich geschickt anstellt, kann viel Geld sparen. (Quelle: Sergiy Tryapitsyn)

Preisverhandlungen im Autohaus – lohnt sich das überhaupt? Und worauf muss man genau achten? Der ADAC führte 100 Rabattgespräche. Hier sind die Ergebnisse.

Ein großer Test des ADAC bestätigt: Beim Neuwagenkauf sind satte Rabatte möglich. Testkäufer des Verkehrsclubs führten 100 Verhandlungsgespräche für zehn verschiedene Automodelle. Dabei zeigte sich, dass in den meisten Fällen Preisnachlässe im zweistelligen Prozentbereich möglich sind.

Neben den Rabatten für Verbrenner prüfte der ADAC auch die Nachlässe auf Elektroautos. Besonders auffällig war der Rabatt beim Fiat 500e: In den Test-Monaten (Februar und März) gab es durchschnittlich 19,3 Prozent Rabatt auf den Elektro-Kleinwagen.

Bei einigen Modellen gab es bereits Preisnachlässe, ohne dass die Käufer verhandeln mussten. Dabei handelt es sich um Herstelleraktionen, bei denen zeitlich befristete Preissenkungen den Absatz in Schwung bringen sollen. So war der VW ID.4 im Testzeitraum dank einer „Aktionsprämie“ von 5.950 Euro (inzwischen gesenkt) plus einem zusätzlichen „E-Mobilitätsbonus“ von 1.785 Euro deutlich günstiger zu haben.

Die Händler waren jedoch zurückhaltend, wenn es um zusätzliche Rabatte über diese Herstelleraktionen hinaus ging und machten kaum weitere Zugeständnisse. Im Ergebnis erhielten die ID.4-Testkunden nur einen durchschnittlichen Rabatt von 13,3 Prozent.

Dass man sich von den Aktionspreisen der Hersteller nicht unbedingt blenden lassen sollte, zeigen andere Automarken, die im Erhebungszeitraum keine derartigen Sonderaktionen angeboten haben. Beim BMW iX1 war es beispielsweise möglich, durch einfaches Nachfragen beim Verkäufer einen Rabatt von durchschnittlich rund 14 Prozent zu erhalten.

Die Studie beweist aber auch, dass sich hartnäckiges Nachfragen lohnt: Bei der zweiten Nachfrage gab es teilweise noch Spielraum – danach war aber Schluss. Einzige Ausnahme ist die chinesische Marke MG – hier waren keine Nachlässe möglich, da die Fahrzeuge auf Kommission verkauft wurden und der Preis überall gleich war.

Der ADAC-Test zeigt: Bei der Preisverhandlung gibt es kaum Unterschiede zwischen Verbrennern und Elektroautos. Der Wegfall der Umweltprämie hat sich übrigens positiv ausgewirkt. Die Autohersteller haben die Listenpreise für Elektroautos zum Teil deutlich gesenkt.

So kostet der Renault Mégane E-Tech jetzt ab 35.600 Euro, Ende 2023 waren es noch 42.000 Euro. Der elektrische Honda e:Ny 1 kostete zuletzt noch 47.590 Euro, jetzt ist er für 38.990 Euro zu haben. Elektroautos sind also nicht nur bei den Rabatten, sondern auch bei den Grundpreisen nicht mehr so weit von vergleichbaren Verbrennermodellen entfernt.

Viele Autokäufer sind ungeübt im Verhandeln und fühlen sich in dieser ungewohnten Rolle nicht wohl. Dabei ist es Ihr gutes Recht, nach einem besseren Preis zu fragen – schließlich sind die Angebotspreise bereits entsprechend hoch. Aber auch im Autohaus gilt: Der Ton macht die Musik. Ein zu forsches Auftreten kann am Ende den gewünschten Preis verhindern.

Die besten Tipps für eine erfolgreiche Rabattschlacht:

Das Wichtigste: Gehen Sie selbstbewusst und gut vorbereitet in die Verhandlung. Mit etwas Geschick lässt sich in den meisten Fällen ein attraktiver Preisnachlass erzielen.

Aktie.
Die mobile Version verlassen