Region in Sorge
Betrugsmasche mit gefälschten Aha-Flyern?
Aktualisiert am 23.01.2025 – 11:04 UhrLesedauer: 2 Min.
Aha-Kunden in Aufruhr: Versuchen Betrüger, an ihre Daten zu kommen? Das Abfallunternehmen hat in dem Fall nachgeforscht.
Vermeintlich gefälschte Flyer des Entsorgungsunternehmens Aha haben in der Region Hannover für Unruhe gesorgt. Angeblich sollte eine Fälschung der Zettel im Umlauf sein, die über Änderungen des Sepa-Lastschriftmandats informieren. Die Annahme: Über den auf den falschen Flyern aufgedruckten QR-Code landen Kunden auf einer Fake-Website – und geben dort womöglich ihre Kreditkartendaten preis. Bei der Verbraucherzentrale gab es etliche Nachfragen von verunsicherten Kunden.
Auf Anfrage von t-online gibt Aha nun aber Entwarnung: Offenbar handelte es sich nicht um eine Betrugsmasche, sondern um einen Anwendungsfehler. Vermutlich gebe es keine Fake-Flyer. Eine Pressesprecherin des Unternehmens schildert, dass ein Kunde angab, dass er durch das QR-Code-Fishing (auch Quishing genannt) ein Abo abgeschlossen habe. Allerdings: „Dieser Kunde wusste tatsächlich nicht mehr genau, wie er dazu gekommen ist“, so die Pressesprecherin.
Es stellte sich heraus, dass der Kunde den Original-Flyer von Aha vorliegen hatte. Als er dem QR-Code folgte, muss er aber aus Versehen auf einen Werbebanner geklickt haben, so die Theorie. „Und hier wird er zu einer Seite gekommen sein, bei der er ein Abonnement (mit Angabe seiner Kreditkartennummer) abgeschlossen hat“, sagt die Pressesprecherin.
Kostenlose Apps zum Einlesen von QR-Codes finanzieren sich oft über Werbung. Durch die Aufmachung ist nicht immer direkt ersichtlich, welcher Link auf die Werbeseite führt und welcher zu dem eigentlichen Ziel – hier die Website von Aha.
Kunden sollten also genau darauf achten, auf welcher Internetseite sie sich befinden, bevor sie persönliche Daten eingeben. Die Verbraucherzentrale Niedersachsen rät zu einem genauen Blick auf die URL. „Am sichersten ist es, direkt eine Seite aufzurufen, anstatt einem QR-Code zu folgen“, so eine Sprecherin der Verbraucherzentrale.
Die Pressesprecherin von Aha weist zudem darauf hin, dass Aha keine Kreditkartendaten oder persönliche Daten abfragt. Lediglich die Abgabennummer und die Kontodaten müssen für das Lastschriftmandat eingegeben werden.
Mitte Januar hatten Aha-Kunden ein an sie adressiertes Schreiben erhalten. Darin informiert das Unternehmen unter dem Slogan „Wir holen jetzt auch die Kohle ab“ darüber, dass es ab 2026 in den Umlandkommunen die Abfallgebühr direkt von ihnen erhebt. Bisher zieht Enercity die Gebühren ein. Damit das Geld weiterhin automatisch abgebucht werden kann, müssen Verbraucher ihr Sepa-Lastschriftmandat ändern. Das soll ganz einfach über das Scannen des QR-Codes auf dem beiliegenden Flyer funktionieren. Sofern auf den richtigen Link geklickt wird.