Jede Stunde 1,3 Millionen Euro Verlust

Milliarden-Krise bei russischem Gazprom


Aktualisiert am 18.03.2025 – 13:17 UhrLesedauer: 2 Min.

Der russische Gaskonzern Gazprom hat mit den Folgen des Ukrainekriegs zu kämpfen (Archivbild). (Quelle: Stringer/dpa)

Russlands Energieriese Gazprom leidet aufgrund von Sanktionen unter Einbußen. Der Verlust geht inzwischen in die Milliarden.

Mit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine im Februar 2022 veränderte sich die Realität nicht nur in Europa, sondern auch in Russland. Tausende junge Russen wurden zum Kriegsdienst eingezogen, und nachdem der Westen den russischen Angriffskrieg mit Sanktionen gekontert hatte, stelle Russland vollständig auf Kriegswirtschaft um.

Einige Unternehmen machen unter dem neuen Modell zwar Gewinne, doch Ökonomen warnen seit Langem, dass sich Putins Wirtschaft am Abgrund befindet. Diese Entwicklung spiegelt sich nun auch in den Zahlen des russischen Energieriesen Gazprom wider.

Die russische Zeitung „Moscow Times“ berichtet, dass der Staatskonzern im vergangenen Jahr Verluste von fast 12 Milliarden Euro verzeichnete – umgerechnet fast 230 Millionen Euro pro Woche, 32 Millionen pro Tag und unglaubliche 1,3 Millionen pro Stunde.

Die finanziellen Schwierigkeiten wurden zusätzlich durch den Kursverfall der Tochtergesellschaft Gazprom Neft und einen erhöhten Einkommenssteuersatz von 25 Prozent verschärft, der zu höheren latenten Steuerverbindlichkeiten führte. 2023 war das erste Jahr seit 25 Jahren, in dem das Unternehmen Verluste hinnehmen musste.

Trotz aller Bemühungen, die Präsenz in Europa aufrechtzuerhalten, blieben die Gasexporte in die EU auf niedrigem Niveau. Gazprom lieferte 2023 nur noch 32 Milliarden Kubikmeter Gas nach Europa – fast sechsmal weniger als in den Rekordjahren 2018 und 2019, als das Unternehmen über 180 Milliarden Kubikmeter exportierte.

Der wirtschaftliche Abschwung zwang Gazprom zu drastischen Sparmaßnahmen, darunter auch Massenentlassungen. Am 13. Januar berichtete das russische Nachrichtenportal „47News“, dass das Unternehmen den Abbau von 1.600 Stellen in seiner Zentrale vorbereite.

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