Während des Spiels blieb es rund um das Niedersachsenderby friedlich. Dann eskalierte die Situation in einer Gaststätte. Die Polizei zieht Bilanz.

Die Polizei Braunschweig hat nach dem Niedersachsenderby zwischen Eintracht Braunschweig und Hannover 96 am Sonntag Bilanz gezogen. Die Vorkommnisse in einer Gaststätte in Adenbüttel, in der Ultras beider Vereine aufeinander losgingen, überschatteten einen ansonsten friedlichen Derby-Tag.

Polizeivizepräsident Uwe Lange ärgerte sich über die Chaoten. „Bedauerlicherweise haben es sich einige Unverbesserliche kurz nach dem Spielende nicht nehmen lassen, in der Ortschaft Adenbüttel die Konfrontation zu suchen“, sagte der Gesamteinsatzleiter am Abend. „Unsere Einsatzkräfte waren schnell vor Ort, es kam zu erheblichen Körperverletzungen und Sachbeschädigungen.“

Nach Angaben der Polizei lieferten sich am Sonntagabend 150 Mitglieder der gewaltbereiten Braunschweiger Fanszene und 50 Personen aus der gewaltbereiten Hannoveraner Fanszene eine Auseinandersetzung in einer Gaststätte. Dabei sei es zu massiven Körperverletzungen und Sachbeschädigungen gekommen. Der Ort im Landkreis Gifhorn liegt etwa 15 Kilometer vom Eintracht-Stadion entfernt.

Vor und während des Spiels war es am Sonntagnachmittag ruhig geblieben. Wegen der Ausschreitungen bei den vergangenen Derbys durften diesmal nur 60 Prozent der sonst üblichen Anzahl an Gästetickets verkauft werden. Die organisierten 96-Fans kamen aus Protest nicht zu dem Spiel. Und auch zahlreiche Eintracht-Anhänger solidarisierten sich mit ihnen und verzichteten im Stadion auf eine lautstarke Unterstützung.

Polizeivizepräsident Lange bedankte sich insbesondere bei Innenministerin Daniela Behrens, die die Maßnahmen initiiert hatte. „Wir sind zufrieden, dass beim 11. Derby im Eintracht-Stadion der sportliche Aspekt im Vordergrund stand“, so Lange. „Dank der Initiative der niedersächsischen Innenministerin kam es sowohl während der An- und Abreise als auch im Stadion nahezu zu keinen polizeirelevanten Vorkommnissen.“

Schon während des Spiels habe man die Zahl der Einsatzkräfte reduzieren können. Durch die kurzfristige Absage der angemeldeten Versammlungen aus der „Risikofanszene Hannover“ habe sich die Situation „deutlich“ entspannt, ergänzte der Einsatzleiter. Auch ein Fanmarsch der Braunschweiger Fans vom Hauptbahnhof zum Schlossplatz verlief „unproblematisch“.

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