Fast alle Kinder durchgefallen

Elternvertreter „schockiert“ über Ergebnis von Gymnasiumstest


05.03.2025 – 18:41 UhrLesedauer: 2 Min.

Verzweifelter Junge mit seiner Mutter (Symbolbild): Der Probeunterricht wurde in diesem Jahr erstmals durchgeführt. (Quelle: IMAGO/Zoonar.com/Dmitrii Marchenko)

In Berlin haben nur 2,6 Prozent der Kinder den Probeunterricht für das Gymnasium bestanden. Der Landeselternausschuss übt Kritik und fordert eine genaue Analyse.

Beim neu eingeführten Probeunterricht für Kinder ohne Gymnasialempfehlung haben lediglich 2,6 Prozent der Kinder bestanden. Der Vorsitzende des Landeselternausschusses Norman Heise äußerte sich im Gespräch mit t-online zu dem Ergebnis. „Wir haben mit vielem gerechnet, aber nicht mit dieser Quote“, sagte Heise. „Wir sind schockiert.“

An dem als Probeunterricht bezeichneten Testtag, der am 21. Februar stattfand, konnten Sechstklässler teilnehmen, die nicht den für das Gymnasium erforderlichen Notenschnitt von 2,2 erreicht hatten. In dreieinhalb Stunden mussten die Kinder verschiedene Aufgaben absolvieren. Von 1.937 Kindern haben nur 50 den Test bestanden und dürfen sich an einem Gymnasium anmelden. Mehr dazu lesen Sie hier.

Heise sagte, dass der Landeselternausschuss auf eine Quote von 20 Prozent gehofft hatte, die den Test bestehen. „Dieses Ergebnis wirft viele Fragen auf.“ Für eine genaue Analyse sei es noch zu früh. „Die Bescheide sind noch nicht bei den Eltern angekommen. Die Kinder wissen also noch gar nicht, ob sie es geschafft haben“, sagte Heise. Es müsse genau aufgearbeitet werden, ob der Test eventuell zu schwer gewesen sei.

Generell sehe der Landeselternausschuss die Einführung des Probeunterrichts kritisch. Auf den Kindern laste hoher Druck, zu einem Zeitpunkt alles abzurufen, was sie gelernt haben. „Da entscheidet die Tagesform über die Zukunft. Das finden wir nicht gut“, sagte Heise. Beim Termin am 21. Februar sei erschwerend hinzugekommen, dass die BVG an diesem Tag gestreikt habe. „Das könnte den Stress bei den Kindern noch erhöht haben“, so der Elternvertreter.

Die Senatsverwaltung für Bildung zog in ihrer Mitteilung zu dem verheerenden Ergebnis ein positives Fazit. Es zeige, dass der Durchschnitt von 2,2 gut gewählt sei, um über die Gymnasialeignung von Kindern zu entscheiden, heißt es da. Für Heise steht das noch nicht fest. „Man muss sich genau anschauen, ob nur Kinder mit einem knapp zu schlechten Durchschnitt bestanden haben, oder ob die Streuung größer ist.“

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