Präsident Sadettin Saran in Gewahrsam

Positive Haarprobe

Kokain konsumiert? Fenerbahçe-Präsident vorerst wieder frei

Der Chef des Istanbuler Topklubs Fenerbahçe ist in den Fokus der Justiz geraten. Sadettin Saran bestreitet alle Vorwürfe gegen sich.

Der Präsident des türkischen Spitzenklubs Fenerbahçe Istanbul ist infolge von Drogenermittlungen an Heiligabend in Gewahrsam genommen worden. Das berichten mehrere türkische Medien übereinstimmend. Der Klub selbst teilte mit, dass sich Sadettin Saran am Mittwoch „im Rahmen des laufenden justiziellen Verfahrens auf Anweisung und unter Aufsicht der zuständigen Behörden mit seinem eigenen Fahrzeug zur Provinz-Gendarmerie Maslak“ begeben habe.

Staatliche Medien berichten nun am Donnerstag, dass Saran unter richterlichen Auflagen inzwischen wieder freigelassen wurde. Dem erst seit September amtierenden 61-Jährigen war Drogenhandel und Drogenkonsum vorgeworfen worden, nachdem eine Haarprobe positiv auf Kokain getestet worden sein soll. Ausschlaggebend waren „zusätzliche Beweise“ aus dem laufenden Verfahren, wie türkische Medien aus einer Mitteilung der Generalstaatsanwaltschaft zitieren.

Saran selbst teilte in einer Stellungnahme in den sozialen Medien mit, dass er „die Substanz, die angeblich im Test des Instituts für Rechtsmedizin positiv getestet wurde, niemals konsumiert“ habe. Er schrieb von einer „eindeutigen Verleumdungskampagne“ gegen sich. Fenerbahçe stellte sich hinter seinen Präsidenten. „Wir sind fest davon überzeugt, dass unser Präsident diese Situation mit Besonnenheit und Standhaftigkeit meistern wird, wie er es bisher getan hat“, schrieb der Klub.

Nach seiner Aussage am Donnerstag ordnete ein Istanbuler Gericht an, dass sich Saran zweimal pro Woche bei einer Polizeidienststelle melden muss. Der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu zufolge unterliegt er zudem weiterhin einem bereits früher im Zuge der Ermittlungen verhängten Ausreiseverbot.

Die Ermittlungen laufen seit Beginn des Monats. Nach seiner Rückkehr aus dem Ausland erschien Saran am 20. Dezember bei der Staatsanwaltschaft, um eine Aussage zu machen, und musste sich anschließend forensischen Untersuchungen unterziehen. Dabei seien laut Anadolu in einer Haarprobe Sarans Spuren von Betäubungsmitteln nachgewiesen worden.