Sensation bei Sotheby’s

Millionen-Kunstwerk: Porträt von Alan Turing bricht alle Rekorde


09.11.2024 – 11:30 UhrLesedauer: 2 Min.

„AI God“: Das KI-Porträt von Alan Turing wurde beim Auktionshaus Sotheby’s für mehr als eine Million Euro verkauft. (Quelle: Ai-Da Robot Studio/PA Media/dpa)

Das Gemälde eines KI-gesteuerten Roboters hat bei einer Auktion einen Rekordpreis erzielt. Das Werk löst eine Debatte in der Kunstwelt aus.

Das renommierte Auktionshaus Sotheby’s in London hat erstmals ein von einem KI-gesteuerten Roboter geschaffenes Kunstwerk versteigert. Das 2,2 Meter große Porträt des britischen Computerpioniers Alan Turing erzielte einen Verkaufspreis von 1,2 Millionen Euro – fast zehnmal mehr als ursprünglich geschätzt.

Die Schöpferin des Werks ist die Roboterkünstlerin Ai-Da, die 2019 an der Universität Oxford entwickelt wurde. Sie verfügt über Kameras in den Augen, bionische Hände und nutzt ein fortschrittliches KI-Sprachmodell. Ihr Aussehen ähnelt dem einer Frau mit braunem Pagenschnitt, sie wurde nach der britischen Mathematikerin Ada Lovelace benannt.

Das Kunstwerk trägt den Titel „AI God“ (auf Deutsch: „KI-Gott“) und stellt den britischen Mathematiker Alan Turing dar, der von 1912 bis 1954 lebte. Turing gilt als Wegbereiter der modernen Computerwissenschaft und spielte eine entscheidende Rolle beim Entschlüsseln der deutschen Enigma-Maschine während des Zweiten Weltkriegs.

Bei der Online-Versteigerung gaben 27 Bieter ihre Gebote ab. Das Auktionshaus hatte den Wert des Werks zunächst auf 120.000 bis 180.000 Euro geschätzt. Sotheby’s erklärte den Verkauf als einen historischen Moment für die moderne und zeitgenössische Kunst sowie als Spiegelbild der wachsenden Schnittmenge zwischen Künstlicher Intelligenz und dem globalen Kunstmarkt.

Für Aidan Meller, Galerist und Betreiber von Ai-Da, werfen die von dem Roboter erschaffenen Werke Fragen auf, wohin die KI die Menschheit führen wird. Ai-Da selbst kommentierte ihre Werke mit den Worten: „Der Hauptwert meiner Arbeit liegt darin, dass sie als Katalysator für den Dialog über neue Technologien dienen kann.“

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