Schräge Szene auf Weihnachtsmarkt

Poller werden Dutzende Male pro Stunde verschoben

28.11.2025 – 01:46 UhrLesedauer: 2 Min.

Blick auf den Augsburger Christkindlesmarkt: Die schönsten Weihnachtsmärkte in Bayern finden Sie in Nürnberg, München und Augsburg. (Quelle: reportandum/imago-images-bilder)

Zum Schutz des Christkindlesmarkts setzt Augsburg erstmals auf mobile Sperren. Diese Poller müssen von Beschäftigten mit speziellen Hubwägen bewegt werden.

In Augsburg müssen derzeit rund 40 Mal pro Stunde schwere Poller bewegt werden – zum Schutz des Christkindlesmarkts. Die Stadt hat in der Maximilianstraße erstmals mobile Absperrungen installiert, um die Sicherheitszone für den Markt besser zu kontrollieren. Gleichzeitig fahren weiterhin Straßenbahnen durch den Bereich – und das sorgt für hohen logistischen Aufwand, wie die „Augsburger Allgemeine Zeitung“ und die „Bild“ berichteten.

Immer wenn eine Tram einfährt, muss ein 450 Kilogramm schwerer Poller von einem Sicherheitsdienst beiseitegeschoben werden. Bei einem 7-Minuten-Takt der Linien 1 und 2 ergebe das bei zwei Pollern auf jeder Seite rund 40 Pollerbewegungen pro Stunde, wie „Bild“ berichtet. Die Stadt Augsburg spricht laut „Augsburger Allgemeine“ von einem verbesserten Sicherheitskonzept.

In den Vorjahren hatte die Stadt feste Betonquader eingesetzt, um die Sicherheit des Weihnachtsmarktes zu gewährleisten. Nun reagiert sie unter anderem auf eine Gefährdungseinschätzung aus dem vergangenen Jahr, als ein möglicher Anschlagsplan eines mutmaßlichen IS-Sympathisanten bekannt geworden war. Die Maximilianstraße galt dabei als besonders verwundbar.

Eine zwischenzeitlich diskutierte Einstellung des Straßenbahnverkehrs während des Christkindlesmarkts wurde verworfen. Laut Ordnungsreferent Frank Pintsch (CSU) stelle das jetzige Konzept „Sicherheit und Nahverkehr sicher“ und greife dabei weniger in das Stadtbild ein als frühere Maßnahmen mit Betonblöcken, wie die „Augsburger Allgemeine“ berichtet.

Die Poller werden von sechs Mitarbeitenden eines beauftragten Sicherheitsunternehmens zwischen 11 Uhr und dem Abend händisch versetzt. Die Stadt spricht von einem mittleren fünfstelligen Betrag für die Personalkosten – dabei seien auch früher schon Personalkosten für Sicherheitsdienste angefallen. „Bild“ berichtete, der Kauf von acht dieser Poller und vier dazugehörige Hubwagen hätten einen Kostenpunkt von 250.000 Euro.

Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) kündigte laut „Augsburger Allgemeine“ im Stadtrat an, dass man sich mit einer dauerhaften, baulichen Lösung befassen wolle. Eine Untersuchung von 2016 hatte versenkbare Poller noch als zu störanfällig eingestuft. deutlich teurer sind sie auch. Ob es inzwischen technische Alternativen gibt, werde erneut geprüft.

Aktie.
Die mobile Version verlassen