Ein Polizist hat einen 23-jährigen Luftwaffensoldaten in dessen Wohnung erschossen. Sowohl die Polizei als auch die Familie des Getöteten haben Informationen zum Tathergang, aber sehr unterschiedliche.

Ein Polizist hat in Florida einen 23-jährigen afroamerikanischen US-Luftwaffensoldaten in dessen Wohnung erschossen. Der Anwalt der Familie, Ben Crump, hat auf einer Pressekonferenz gesagt, dass es sich um eine Verwechslung der Wohnungen gehandelt habe. Zudem bezichtigte er den beteiligten Polizisten der „exzessiven Gewalt“.

Der tragische Vorfall ereignete sich im Verwaltungsbezirk Okaloosa im US-Bundesstaat Florida. Der Soldat, Roger Fortson, soll dem Polizisten mit einer Waffe entgegengetreten sein, woraufhin dieser auf ihn schoss. Fortson starb später an seinen Verletzungen.

Polizei veröffentlicht Video der Bodycam

Eric Aden, der Polizeichef der Region, hat die Behauptungen des Familienanwalts bestritten. Er betonte in einer eigenen Pressekonferenz: „Der Polizist hat an die korrekte Tür geklopft.“ Weiterhin erklärte er, dass der Beamte sich ordnungsgemäß vorgestellt habe und nicht gewaltsam in die Wohnung eingedrungen sei. Zum Beweis veröffentlichte Aden ein Video von der Bodycam des Polizisten.

Nachdem das Geschehen nun offiziell untersucht wird, versicherte Aden: „Wir wollen nichts verstecken oder vertuschen.“ Sollte das Vorgehen des Polizisten als ungerechtfertigt eingestuft werden, so versprach der Polizeichef den Hinterbliebenen von Fortson bei einem persönlichen Treffen „vollständige Rehabilitation“ und Gerechtigkeit für ihren Sohn.

Der Soldat war per Facetime mit seiner Freundin verbunden

Crump berichtete weiter, dass Fortson zum Zeitpunkt des Polizeieinsatzes per Facetime mit seiner Freundin kommunizierte. Sie konnte den Vorfall somit live miterleben. Demnach hörte sie zunächst ein „aggressives Klopfen“ an der Tür, bevor ihr Freund durch das Guckloch schaute und niemanden sah. Daraufhin habe er seine Schusswaffe geholt und es fielen mehrere Schüsse. Der Soldat wurde laut Crump von sechs Kugeln getroffen.

Tödliche Polizeieinsätze gegen Afroamerikaner lösen in den USA immer wieder große Empörung aus, wie etwa der Fall des unbewaffneten George Floyd im Mai 2020 in Minneapolis, Minnesota. Ein weißer Polizist drückte Floyd minutenlang das Knie in den Nacken, wodurch dieser später starb.

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