Der Polizist, der Mouhamed Dramé erschossen hat, hat mehrere Interviews gegeben. Er sagt, es tue ihm leid – aber er bereue sein Handeln nicht.

Der Polizist Fabian S. hat einen Jugendlichen erschossen, das Opfer war bei seinem Tod 16 Jahre alt. S. schoss mit einer MP 5 – und steht seit Ende 2023 vor Gericht. Ihm wird Totschlag vorgeworfen.

Nun äußerte sich der vom Dienst suspendierte Beamte abseits des Gerichts in mehreren Medien-Interviews: „Es tut mir leid, aber ich bereue es nicht, dass ich so gehandelt habe“, sagte er dem WDR. Dem „Spiegel“ erklärte der 30-Jährige, er habe in der Situation nicht anders handeln können. Es sei „scheiße, dass es so gekommen ist“.

Der Fall wird vor dem Landgericht Dortmund verhandelt. Unstrittig ist, dass S. vor knapp zwei Jahren im Innenhof einer Jugendhilfeeinrichtung mehrere Schüsse aus seiner Maschinenpistole auf den jungen Flüchtling abgefeuert hat. Das Opfer, Mouhamed Dramé, starb kurz nach den Schüssen im Krankenhaus.

Die Staatsanwaltschaft kritisiert das gesamte Vorgehen der Polizei in dem Fall als unverhältnismäßig. Sie wirft nicht nur dem Schützen, sondern auch weiteren beteiligten Beamten Vergehen vor.

Der Jugendliche hatte an seinem Todestag ein Messer in der Hand und hielt es zunächst gegen seinen eigenen Bauch. Mitarbeiter der Jugendhilfeeinrichtung riefen die Polizei, weil sie fürchteten, Dramé könnte sich selbst verletzen.

Doch der Einsatz lief komplett aus dem Ruder: Die Beamten setzen Pfefferspray ein. Laut S. rannte der Jugendliche daraufhin mit dem Messer in der Hand schnell auf die Beamten zu – für einen Warnschuss sei keine Zeit gewesen, behauptet der Todesschütze.

Seine Aufgabe habe darin bestanden, die Kollegen zu schützen, sagte er jetzt in den Interviews. Er habe „so gehandelt, wie ich es gelernt habe“.

Nach dem fatalen Vorfall stand der Polizist stark in der öffentlichen Kritik. Er berichtete von einer Demonstration vor der Polizeiwache, bei der er als „Mörder“ und „Rassist“ bezeichnet worden sei. Diese Anschuldigungen hätten ihm wehgetan und gleichzeitig zornig gemacht, sagte S. jetzt.

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