Fotograf Zino Peterek, von dem das Video des liegenden Pferdes stammte, hatte t-online ebenfalls erklärt, dass das Pferd ohne Fremdeinwirkung abgestürzt sei. Er hatte beschrieben, dass es für die Pferde neben dem Demonstrationszug sehr eng war und Demonstranten bereits vorgeschlagen hätten, die Pferde vor dem Zug gehen zu lassen. Auch er hatte gesagt, dass das Pferd aufstehen konnte, nachdem sein Huf aus dem Zaun befreit war.
Die Reiterstaffel kehrte von dem Einsatz aus Gießen ins rund 420 Kilometer entfernte Stahnsdorf zwischen Potsdam und Berlin zurück. Rund zwei Dutzend Pferde – ausgebildete Polizeipferde und Pferde in der Ausbildung – haben dort ihre je 15 Quadratmeter großen Stellplätze mit weiteren 30 Quadratmetern im direkt angrenzenden Freilauf. Stahnsdorf ist der einzige Standort der Reiterstaffel der Bundespolizei.
In die Staffel aufgenommen werden Jungpferde ab vier Jahren. Nur ausgewählte Tiere sind für die Aufgabe geeignet, die unter Tierschützern nicht unumstritten ist. Nach einer Probezeit und der Ausbildung müssen die Tiere eine Dienstpferdeprüfung ablegen.
Dort gibt es in der 60 mal 20 Meter großen Reithalle einen eigenen Gewöhnungsparcours, wo die Pferde lernen sollen, damit umzugehen, was sie im Einsatz erwarten wird. Das kann dann so aussehen, dass ein Pferd hinter einer Mülltonne hergeführt wird, deren Deckel dabei ständig auf- und zugeschlagen wird. Auch mit Fackeln oder Fahnen sind die Pferde dort konfrontiert.
Schließlich werden sie nicht nur bei repräsentativen Auftritten etwa bei Staatsbesuchen eingesetzt, sondern auch am Rand von Fußballspielen oder Demonstration. Selten bekommen sie dabei so viel Aufmerksamkeit wie Navaro in Gießen – und noch seltener müssen sie danach zum Fototermin.
