Bürger ignorieren Hinweise
„Es besteht Lebensgefahr“ – Polizei warnt vor dünnem Eis
29.12.2024 – 17:55 UhrLesedauer: 2 Min.
Wegen Einbruchgefahr hat die Münchener Polizei den Nymphenburger Kanal abgesperrt. Die Beamten warnen die Bevölkerung eindringlich.
Die Münchener Polizei warnt die Bevölkerung eindringlich davor, zugefrorene Gewässer im Stadtgebiet zu betreten. Die Eisschichten auf Seen, Kanälen oder Flussabschnitten seien zu dünn und könnten jederzeit einbrechen. „Es besteht Lebensgefahr beim Betreten der Eisflächen in und um München“, schreiben die Beamten in einer Instagram-Story, die am Sonntag veröffentlicht wurde.
Weil Dutzende Menschen trotz zahlreicher Warnschilder dennoch auf dem Eis unterwegs waren, wurde unter anderem der Nymphenburger Kanal nach Absprache mit der Stadt München abgesperrt. Aufgrund der anhaltend niedrigen Temperaturen war der Kanal in den vergangenen Tagen teilweise zugefroren. Die Eisschicht sei derzeit aber nicht mal fünf Zentimeter dick.
Eis gilt erst ab einer Dicke von zehn Zentimetern als stark genug, um Menschen nahezu gefahrlos zu tragen. Durch Unregelmäßigkeiten wie Einbuchtungen, unterschiedliche Sonneneinstrahlung oder Brücken kann die Dicke der Eisschicht aber jederzeit stark variieren.
„Es kommt so gut wie nie vor, dass die Eisflächen in München sicher freigegeben werden können, weil es dafür mindestens eine Woche mit starken Minusgraden braucht“, teilte die Münchener Polizei weiter mit. Zum Neujahrstag sollen die Temperaturen im Stadtgebiet wieder deutlich über den Gefrierpunkt auf tagsüber bis zu zehn Grad ansteigen. Das Eis dürfte dann wieder weitestgehend schmelzen.
Ob Eisflächen für Menschen freigegeben werden, entscheidet grundsätzlich die Grünlagenaufsicht der Stadt. Bürger können sich über den aktuellen Stand auch am Wochenende unter 089 23 32 76 56 informieren.
Die Beamten sprechen von „akuter Lebensgefahr“, sollte es zu einem plötzlichen Einbruch der Eisschicht kommen. Durch die niedrigen Wassertemperaturen können Menschen in wenigen Minuten unterkühlen. Selbst in flachen Gewässern sei dabei äußerste Vorsicht geboten.