Er feierte ausgelassen auf dem Oktoberfest, stieg dann aber in sein Auto und wurde von der Polizei gestoppt. Das hat für Jens Lehmann Konsequenzen.

Der ehemalige Torwart der deutschen Nationalmannschaft, Jens Lehmann, hat offenbar seinen Führerschein nach einer Alkoholfahrt im Anschluss an einen Oktoberfest-Besuch verloren. Das berichtet die „Bild“. Der 54-Jährige sei in der Nacht von Sonntag auf Montag in seinem Auto von der Polizei gestoppt worden. Zuvor hatte er dem Vernehmen nach mehrere Biere im Schützenfestzelt getrunken, habe dort sogar auf den Bänken getanzt.

Die Polizei hielt Lehmann im Münchner Stadtteil Sendling an. Er habe geschwankt und nach Alkohol gerochen, weshalb die Beamten einen Alkoholtest durchgeführt haben sollen, heißt es. Ein Ergebnis, wie viel Promille der Ex-Keeper im Blut hatte, konnten die Polizisten aber nicht ermitteln.

Der Grund: Der Test musste dem Bericht nach mehrfach abgebrochen werden. Lehmann soll nämlich nicht mehr in der Lage gewesen sein, in das Röhrchen des Messgeräts zu pusten. Also nahmen die Beamten ihm stattdessen Blut ab. Bis das Ergebnis dieser Testmethode da ist, dauere es aber einige Tage, schreibt „Bild“. Lehmanns Führerschein habe die Polizei vorsichtshalber aber schon mal einkassiert.

Laut Bericht äußerte sich auch einer der Beamten zu Lehmanns mutmaßlicher Alkoholfahrt: „Es ist irre, dass er sich danach ans Steuer gesetzt hat“, so der Ordnungshüter. „Rund um die Wiesn wimmelt es nur so vor Polizisten, die genau solche Suff-Fahrten verhindern sollen.“

Während die Polizei München auf Anfrage der „Bild“ keine offizielle Erklärung abgeben wollte, bestätigte wiederum die Oberstaatsanwältin Anne Leiding den Vorfall. „Herr Lehmann wurde aufgrund auffälligen Fahrverhaltens mit einem Pkw im Innenstadtbereich München am 23.9.24 gegen 1.30 Uhr einer Polizeikontrolle unterzogen“, sagte sie. Die Beamten hätten Lehmanns „Führerschein sichergestellt“, so Leiding. Es bestehe der Tatverdacht „der Trunkenheit im Verkehr“. Die Ermittlungen würden nach dem durchgeführten Bluttest andauern.

Auch Jens Lehmann selbst äußerte sich, sagte laut Bericht aber nur: „Ich kann dazu im Moment nichts sagen.“ Nachvollziehbar, hatte er in der Vergangenheit doch immer wieder Ärger mit der Justiz.

So wurde ihm unter anderem vorgeworfen, mit einer Kettensäge in den Händen in die Garage eines Nachbarn eingebrochen zu sein. Dort soll er dann einen Holzbalken angesägt haben. 2023 wurde Lehmann verurteilt. Als Strafe musste er damals 420.000 Euro zahlen. Auch Polizisten soll Lehmann schon beleidigt haben.

Zu seiner aktiven Zeit spielte der 1,90-Meter-Mann in der Bundesliga für den FC Schalke 04, Borussia Dortmund und den VfB Stuttgart. In Italien lief er zudem für die AC Mailand, in England für den FC Arsenal auf. Für die deutsche Nationalmannschaft absolvierte Lehmann zwischen 1998 und 2006 insgesamt 61 Länderspiele. Bei der Heim-WM 2006 wurde er mit zwei gehaltenen Elfmetern im Viertelfinale gegen Argentinien zu einem der Helden des Sommermärchens.

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