Polizei nimmt Mutter und Tochter fest

Polizei tappt monatelang im Dunkeln

Mutter und Tochter haben „Schuhtick“ – Festnahmen


22.12.2025 – 12:08 UhrLesedauer: 2 Min.

Goldener Schuh (Symbolbild): Die Schuhmanufaktur lieferte zahlreiche Schuhe im Wert von mehreren tausend Euro. (Quelle: imago stock&people/imago)

Eine 20-Jährige hat zusammen mit ihrer Mutter eine exklusive Schuhmanufaktur zum Narren gehalten. Die Polizei brauchte Monate, um den beiden auf die Schliche zu kommen.

Nach langen Ermittlungen hat die Polizei in Bayern ein Mutter-Tochter-Duo festgenommen: Wie die Beamten am Montag mitteilten, gaben die Verdächtigen zu, einer edlen Schuhmanufaktur in Rheinland-Pfalz erheblichen Schaden zugefügt zu haben. Der Verlust beläuft sich laut Polizei „auf einen mittleren vierstelligen Eurobetrag“.

Dabei war die Masche der beiden eigentlich recht simpel: Die Damen bestellten hochwertige Damenschuhe unter falschem Namen über das Internet nach Furth im Wald im Oberpfälzer Landkreis Cham. Die Paketboten wiesen sie an, die Schuhe in einem großen Mietshaus abzulegen, dann verfolgten die 20-Jährige und ihre 39 Jahre alte Mutter über die Sendungsverfolgungsnummer den Weg der Schuhe und griffen im richtigen Moment zu.

Wieso es so lange dauerte, bis die beiden jetzt gefasst wurden, erklärte ein Polizeisprecher t-online so: Zunächst habe die Schuhmanufaktur eine Weile gar nicht bemerkt, dass immer wieder Schuhe zur selben Adresse in Bayern geschickt wurden. „Und dann mussten die Ermittlungen auch erst einmal anlaufen.“

Die Beamten hätten überlegt, vielleicht einer Lieferung zu folgen, um die Schuldigen auf frischer Tat zu ertappen, sagte der Polizeisprecher. Dann sei jedoch einem Cybercrime-Sachbearbeiter aufgefallen, dass die Schuhe plötzlich an eine neue Adresse bestellt wurden.

Die folgenden Recherchen ergaben, dass zu dieser Zeit die 20-Jährige und ihre Mutter aus dem einen Haus in das andere umgezogen waren. Diese Erkenntnis sei im Oktober der Durchbruch bei den monatelangen Ermittlungen gewesen, sagte der Polizeisprecher.

Trotzdem dauerte es noch bis zum 17. Dezember: Dann wurden den Beamten zufolge bei Durchsuchungen bei Mutter und Tochter „zahlreiche Schuhe aufgefunden und sichergestellt, die den betrügerisch getätigten Bestellungen bei der Schuhmanufaktur zugeordnet werden konnten“.

Mutter und Tochter hätten sich „aufgrund der erdrückenden Beweislast“ geständig gezeigt, teilte die Polizei mit. Als Motiv gaben die Frauen demnach ihren „Schuhtick“ an. Es sei sehr einfach gewesen, die Bestellungen unter falschen Namen aufzugeben, da im Bestellprozess keine Identitätsprüfung stattgefunden hatte.

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