Polizeipräsident warnt

Fentanyl in Frankfurt: Erste Alarmzeichen im Bahnhofsviertel


Aktualisiert am 25.03.2025 – 10:03 UhrLesedauer: 1 Min.

Frankfurts Bahnhofsviertel (Archivfoto): Auch in dem berüchtigten Stadtteil ist das Schmerzmittel als Droge angekommen. (Quelle: imago stock&people)

Fentanyl, ursprünglich ein Schmerzmittel, ist als Droge auch in Frankfurt angekommen. Erste Funde im Straßenheroin sieht die Polizei als alarmierendes Vorzeichen.

Das Opioid Fentanyl wird als Schmerzmittel eingesetzt – in den USA ist es inzwischen für rund dreiviertel aller Drogentoten verantwortlich. Der Grund dafür ist, dass es ein starkes Suchtpotenzial hat. Es gibt Hinweise darauf, dass es auch unter den Suchtkranken in Frankfurt angekommen ist. „Fentanyl wird aus schmerzlindernden Pflastern rausgelöst, ist seit Jahren unter Schwerstabhängigen etabliert und eigentlich im Bahnhofsviertel nichts Neues. Hier bewegen sich die Fallzahlen auf niedrigem Niveau“, sagt der Frankfurter Polizeipräsident Stefan Müller.

Im vergangenen Jahr gab es 30 Fälle von Fentanyl mit strafrechtlicher Relevanz in der Stadt, wie die Frankfurter Polizei mitteilt. In 20 Fällen seien Fentanylbeimischungen im Heroin gefunden worden – als Pulver, synthetisch hergestelltes Fentanyl. „Im Januar wurden erstmals Schnelltests durchgeführt und wir haben parallel dazu Laboruntersuchungen gemacht“, so Stefan Müller, Polizeipräsident in Frankfurt.

„Wir gehen davon aus, weil das im Moment verfügbare Straßenheroin von sehr schlechter Qualität ist, dass die Täter Fentanyl beimischen, um die berauschende Wirkung des Heroins wiederherzustellen“, so Müller. Derzeit geht die Polizei davon aus, dass die medizinischen Notfälle in Drogenhilfeeinrichtungen derzeit noch ausstehen, weil das Fentanyl nur eine Beimischung ist.

„Von Zuständen, wie wir es aus den USA kennen, sind wir meilenweit entfernt“, so der Polizeipräsident. Im Bahnhofsviertel sei es nicht feststellbar, auch in absehbarer Zukunft nicht. Dennoch seien die Testergebnisse Vorboten dafür, dass sich etwas ändert, erklärt Müller.

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