Trotz der Kritik von Tierschützern wird es auch 2025 Pferde im Düsseldorfer Rosenmontagszug geben. Dass sich die Zeiten geändert haben, weiß aber auch das CC.

Eine Debatte über die tierischen Zugbegleiter gibt es schon lange. Tierschutzorganisationen wie PETA äußern scharfe Kritik. Sie argumentieren, dass die Tiere erheblichem Stress ausgesetzt sind, wenn sie durch dichte Menschenmassen, laute Musik und fliegende Kamellen geführt werden. Peter Höffken ist Fachreferent bei PETA und sagt: „Pferde sind Fluchttiere und ein Karnevalsumzug ist der denkbar schlechteste Ort für sie.“

Außer den Belastungen für die Tiere verweist PETA auch auf vergangene Unfälle. Im Jahr 2018 gingen etwa in Köln zwei Kutschpferde durch und verletzten vier Menschen schwer. 2017 gab es einen ähnlichen Vorfall in Bonn, bei dem ein Pferdegespann außer Kontrolle geriet. 2023 liefen in Köln Pferde eines verurteilten Tierquälers im Zug mit. In Düsseldorf kollabierte im Sommer 2022 ein Pferd beim Umzug der Schützen – also nicht beim Karneval – auf der Königsallee und starb an Herzschwäche.

In Bonn gibt es seit 2022 keine Pferde im Rosenmontagsumzug mehr. In Düsseldorf wurde zwar die Anzahl der Pferde in den vergangenen Jahren stark reduziert, doch ganz verzichten möchte das Comitee Düsseldorfer Carneval (CC) auf die Tiere auch nicht. CC-Präsident Lothar Hörning sagt auf Anfrage von t-online, dass die Entscheidung viel mit Tradition und der Geschichte der berittenen Garden zu tun habe. Deshalb seien auch 2025 wieder Pferde dabei.

„Wir wissen aber auch, dass sich die Zeiten geändert haben“, sagt Hörning. Wann der Zeitpunkt für die Abschaffung der Tradition jedoch gekommen ist, mag er nicht vorhersagen. Muss erst etwas passieren? „Es wird jedes Jahr über das Thema diskutiert und es wird immer neu bewertet“, sagt der CC-Präsident. Wie viele Pferde in diesem Jahr dabei sein werden, stehe nicht final fest. Es sei aber davon auszugehen, dass wie im Vorjahr 18 Tiere im Zug verteilt mitlaufen werden.

Damit es zu keinen Zwischenfällen kommt, hat das Land NRW in Beteiligung mit den zuständigen Behörden und den Karnevalsverbänden im Jahr 2021 die „Leitlinie zum Umgang mit Pferden beim Einsatz in Karnevalszügen“ verfasst. Diese soll die gesetzlichen Tierschutzanforderungen und den größtmöglichen Schutz der Pferde sowie die Sicherheit und Gesundheit aller Beteiligten gewährleisten.

Das CC zählt einige Punkte aus dieser Leitlinie auf:

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