„Geistliche Manipulation“ im Bistum Passau

Jugendliche zu Alkohol-Exzessen verleitet: Pfarrer tritt zurück

20.03.2025 – 19:12 UhrLesedauer: 1 Min.

Der Stephansdom in Passau (Archivbild): In dem Bistum hat ein Pfarrer seinen Rücktritt erklärt. (Quelle: Dominik Kindermann/imago-images-bilder)

Ein Pfarrer tritt nach Querelen und Vorwürfen zurück. Anwälte, Ermittlungsbehörden und der Heilige Stuhl sind eingeschaltet.

Ein Pfarrer aus dem Bistum Passau ist nach Angaben der Diözese von seinem Amt zurückgetreten. Hintergrund sind Vorwürfe schwerwiegenden Fehlverhaltens.

Laut einer Mitteilung des Bistums kam es in der betroffenen Pfarrgemeinde zu einem „tiefen Riss“. Der Pfarrer habe eigene Fehler eingeräumt und erklärt, dass sein Verhalten zur Eskalation beigetragen habe. „Gegenüber der Bistumsleitung hat er erklärt, die eigenen Fehler zu bedauern“, heißt es in der Mitteilung.

Die Diözese machte keine detaillierten Angaben zu den Vorwürfen, sprach jedoch von „geistlicher Manipulation“ und exzessivem Alkoholkonsum. Der Pfarrer habe seinen Rücktritt zunächst mündlich erklärt, Bischof Stefan Oster werde diesen mit Wirkung zum 24. März annehmen.

Das Recherchenetzwerk „Correctiv“ berichtet, dass dem Bistum ein 151-seitiges Gutachten vorliege. Darin werde dem Pfarrer vorgeworfen, Jugendliche bei Ausflügen zum Alkoholkonsum verleitet zu haben.

Bereits 2023 hatte sich der Pfarrer in einem Gottesdienst gegen den Vorwurf verteidigt, selbst zu viel Alkohol zu konsumieren. Laut Bistum behauptete er damals öffentlich, die Diözese habe ihn aufgefordert, seine Leberwerte vorzulegen. Diese Aussage sei jedoch falsch gewesen und habe Unruhe in der Gemeinde ausgelöst.

Das Bistum hat eine kirchenrechtliche Prüfung des Falls in Rom eingeleitet. Zudem soll eine externe Anwaltskanzlei mögliche Fehler in dem Gutachten untersuchen.

Darüber hinaus seien dem Bistum Anfang der Woche neue, bisher unbekannte Vorwürfe zugetragen worden. Diese seien den staatlichen Ermittlungsbehörden zur weiteren Prüfung übergeben worden.

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