Raubtiersuche in Sachsen-Anhalt
Peta setzt Belohnung auf „Puma“ aus
17.06.2025 – 15:37 UhrLesedauer: 2 Min.
In Braunsbedra in Sachsen-Anhalt geht möglicherweise ein Puma um. Die Behörden glauben an die Echtheit – und Tierschützer setzen eine Belohnung aus.
500 Euro auf Hinweise, die zum Halter des mutmaßlichen Pumas von Braunsbedra führen: Die Tierschutzorganisation Peta hat eine Belohnung im Fall der angeblichen Raubtier-Sichtung in Sachsen-Anhalt ausgesetzt. „Wer etwas beobachtet oder anderweitig mitbekommen hat, wird gebeten, sich per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation zu melden – bei Bedarf auch anonym“, ruft Peta die Bevölkerung zur Mithilfe auf.
Die Verantwortlichen glauben mit einiger Überzeugung an die Echtheit des Tieres. „Nach Prüfung von Experten könnte es sich um einen Puma handeln“, schreibt der Saalekreis in einer Mitteilung. Die zuständige Dezernentin des Landkreises, Sabine Faulstich, beziffert die Wahrscheinlichkeit dafür auf 80 Prozent. Und Braunsbedras Bürgermeister Steffen Schmitz sagte t-online: „Ich gehe von einem Puma aus.“
Bisher hat allerdings niemand eine Ahnung, woher das Tier stammen könnte. Derzeit gebe es keine Hinweise, dass aus einem Zoo oder einem Zirkus eine Wildkatze geflüchtet sein könnte, sagte Dezernentin Faulstich. Auch alle bekannten Tierhalter seien angefragt worden. Deshalb gehe das Landratsamt von einer möglicherweise illegalen Haltung des Tieres aus,
Die Tierschutzorganisation Peta nutzt den Puma-Alarm in Sachsen-Anhalt nun auch, um auf illegale Haltung aufmerksam zu machen. „Auch wenn sich der Puma wie die vermeintliche Löwin in Kleinmachnow als andere Tierart entpuppen sollte, so erinnert der Fall erneut daran, dass der unregulierte Handel mit gefährlichen Wildtieren in Deutschland ungeahnte Ausmaße erreicht hat“, teilte Peta-Fachreferent Peter Höffken mit.
Sogar Großkatzen wie Tiger und Löwen seien im Internet käuflich erwerbbar. In vielen Bundesländern, darunter Sachsen-Anhalt, dürften sie legal privat gehalten werden. Peta fordere den neuen Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) auf, Handel und Haltung von exotischen Wildtieren für Privatpersonen zu verbieten.
Tierheime und Tierauffangstationen seien häufig überfüllt mit exotischen Wildtieren, die einen besonders großen Anspruch an ihren Lebensraum hätten. Viele von ihnen würden unter mangelhaften Haltungsbedingungen leiden und verfrüht sterben – und immer wieder würden wilde Tiere aus ihren Terrarien oder Gehegen ausbrechen oder von ihren überforderten Haltern einfach ausgesetzt.