Paukenschlag in Wolfsburg
VW-Personalchef Kilian verlässt Konzern
Aktualisiert am 04.07.2025 – 15:16 UhrLesedauer: 1 Min.
Volkswagen steckt tief in einer Krise. Jetzt muss das dienstälteste Vorstandsmitglied gehen. Die Hintergründe der Entscheidung.
Volkswagen trennt sich von Personalchef Gunnar Kilian. Seine Aufgaben übernehme vorläufig VW-Markenchef Thomas Schäfer, teilte Europas größter Autobauer in Wolfsburg mit. „Diesen Beschluss fasste der Aufsichtsrat des Konzerns am Freitag. Grund dafür sind unterschiedliche Vorstellungen bei der Steuerung von Beteiligungsgesellschaften.“
Von der Arbeitnehmerseite war zu hören, dem 50-Jährigen habe der Rückhalt für eine Vertragsverlängerung gefehlt. Diese Entscheidung wäre in wenigen Monaten fällig gewesen.
Kilian war im Jahr 2000 zu VW gestoßen. Der gelernte Journalist arbeitete erst als Pressesprecher und dann als Generalsekretär und Geschäftsführer des Konzernbetriebsrats. Vor sieben Jahren trat er als einer damals jüngsten Dax-Manager in den Konzernvorstand ein. In dieser Funktion verdiente er rund fünf Millionen Euro im Jahr.
Der Autobauer befindet sich derzeit in einer Krise. Sinkende Absatzzahlen und das stockende Geschäft mit der Elektromobilität haben den Konzern zu drastischen Einschnitten veranlasst. Unternehmen und Gewerkschaft hatten sich im vergangenen Dezember nach langem Ringen auf ein Sanierungsprogramm für die Kernmarke VW geeinigt.
Bis 2030 soll fast ein Viertel der 130.000 Arbeitsplätze in Deutschland wegfallen. Betriebsbedingte Kündigungen wurden dabei ausgeschlossen, der Abbau soll vor allem über Vorruhestand und Abfindungen erfolgen. Der Konzern hat dafür die Altersteilzeit noch einmal ausgeweitet und bietet daneben Abfindungen für Jüngere an, die freiwillig ausscheiden.
Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch und der Vorstandsvorsitzende Oliver Blume dankten Kilian für seine Arbeit. „Gunnar Kilian hat in den letzten Jahren einen maßgeblichen Anteil an der Transformationsarbeit des Konzerns gehabt.“