„High Five“ mit Bronzestatue
Witwe von Luciano Pavarotti schimpft über Respektlosigkeit
10.12.2025 – 12:35 UhrLesedauer: 2 Min.
Luciano Pavarotti soll ein humorvoller Mann gewesen sein, seine Witwe versteht aber keinen Spaß. Besonders, wenn es um seine Statue in Pesaro geht.
In der norditalienischen Stadt Pesaro bewegt eine Eisbahn die Gemüter. Das Problem: Die Stadt ließ sie um die Bronzestatue des weltberühmten italienischen Opernsängers Luciano Pavarotti (gestorben 2007) herum errichten. Das allein empfinden viele Fans des großen Tenors schon als Affront. Noch viel schlimmer ist für sie allerdings, dass die Eisläufer beim Umfahren mit der Statue abklatschen. Das geht deshalb, weil Pavarotti mit ausgebreiteten Armen dargestellt wurde, so als wolle er sich jeden Moment vor dem Publikum verneigen.
Nicoletta Mantovani, die letzte Ehefrau Pavarottis, klagt in der italienischen Tageszeitung „Il Resto del Carlino“: „Es tut mir leid, dass die Stadt so etwas zugelassen hat, denn es beschädigt Lucianos Ansehen und den Respekt, den er verdient. Das ist einfach nicht richtig.“
Die Idee, Pavarotti einen sogenannten „High Five“ zu geben, stammt vom Bürgermeister Andrea Biancani. Er hatte schon im November einen Beitrag auf Facebook gepostet, in dem er der Bronzestatue mithilfe eines Grafikprogramms einen Eishockeyschläger in die Hand drückte. Er schrieb dazu: „#daiUnCinqueAPavarotti“, was auf Deutsch bedeutet: Gib Pavarotti fünf. Und weiter: „Das Lächeln, der Humor, die Fähigkeit, die Dinge von der sonnigen Seite zu sehen. Lasst uns das nie verlieren.“
Unter dem Post erfährt man in den Kommentaren, was die Menschen davon halten. Eine Frau schreibt: „Sie hatten eine geschmacklose und respektlose Idee. Bauen Sie die Eisbahn nächstes Jahr woanders auf.“ Eine andere: „Für mich ist das eine Verhöhnung und Respektlosigkeit gegenüber diesem außergewöhnlichen Tenor.“ Ein Mann empfindet das Gegenteil, schreibt: „Luciano hatte einen großartigen Sinn für Humor und Lebensfreude. Er wäre glücklich gewesen zu wissen, dass seine Statue von fröhlichen Kindern umgeben sein würde.“
Biancani hat sich inzwischen offiziell bei Nicoletta Mantovani entschuldigt, heißt es in einem Beitrag von CNN. Das Rathaus habe mitgeteilt, dass es nicht die „Absicht gewesen sei, die Familie des Sängers oder sein Vermächtnis zu beleidigen“. Er fügte hinzu, dass die Einbettung Pavarottis in das Eis nicht Teil des ursprünglichen Plans für die Weihnachtsbahn gewesen sei. Abgebaut wurde sie dennoch nicht. Mittlerweile soll eine kleine Mauer die Statue schützen. Sie trenne Pavarotti nun vom Rest der Bahn, seine Hände können aber immer noch berührt werden.
Warum eine Pavarotti-Statue in Pesaro? Der Sänger und seine Frau hatten ganz in der Nähe an der Adriaküste ein Haus, verbrachten viel Zeit in der Region. Pavarotti gilt als einer der größten Tenöre der Musikgeschichte und verkaufte weltweit mehr als 100 Millionen Tonträger.
