Torhüter Marc-André ter Stegen hat sich beim Spiel des FC Barcelona am Knie verletzt. Ein Patellasehnenriss könnte ihn für Monate außer Gefecht setzen.

Der deutsche Nationaltorhüter Marc-André ter Stegen verletzte sich im Ligaspiel des FC Barcelona beim FC Villarreal womöglich schwer am rechten Knie. Laut der spanischen Sportzeitung „Mundo Deportivo“ deuten erste Scans darauf hin, dass es sich bei der Verletzung um einen Riss der Patellasehne handeln könnte. Was es damit auf sich hat und wie lange die Heilung dauert, erfahren Sie in diesem Artikel.

Die Patellasehne, auch Knieband genannt, verbindet den unteren Teil der Kniescheibe (Patella) mit dem Schienbein. Gemeinsam mit der Sehne des Oberschenkelmuskels (Quadrizepssehne) stabilisiert die Patellasehne die Kniescheibe und gewährleistet, dass man das Knie strecken und beugen kann.

Bekommt man einen direkten Schlag auf die Patellasehne oder stürzt man ungünstig, kann das Knieband reißen. Auch eine sportliche Überlastung der Sehne kann dazu führen, dass die Patellasehne reißt, etwa bei plötzlichen Stopps oder Richtungswechseln. Daher kommen Patellasehnenrisse häufig bei Sportarten wie Ski, Tennis oder Fußball vor.

Torhüter ter Stegen verletzte sich offenbar, nachdem er eine Flanke abgefangen hatte. Bei der Landung soll er unsanft auf den Rücken und das rechte Bein gefallen sein. Ein solcher Sturz kann das Knieband stark überdehnen und dazu führen, dass es reißt.

Reißt die Patellasehne, ist die Kniescheibe nicht mehr am Schienbein befestigt und kann somit nach oben rutschen. Das Knie lässt sich dadurch nicht mehr strecken. Meist ist das Knie zudem stark geschwollen und schmerzt. Auch ein Bluterguss kann auftreten, wodurch sich das Knie rot bis bläulich verfärbt. Ist nur ein Teil der Sehne gerissen, fallen die Beschwerden geringer aus.

Ob ein kompletter Riss des Kniebands vorliegt oder nur ein Teilriss, wird mittels Ultraschall oder Magnetresonanztherapie (MRT) festgestellt.

Liegt ein kompletter Patellasehnenriss vor, erfolgt in der Regel eine Operation. Die Sehne wird mit Nahtankern oder Nähten durch den Knochen wieder an der Kniescheibe refixiert, oder, wenn die Sehne nicht direkt an der Kniescheibe gerissen ist, mit sich selbst vernäht. Anschließend darf das Knie etwa sechs Wochen nicht belastet werden. Um dies sicherzustellen, müssen Betroffene eine Schiene tragen. Nach den sechs Wochen erfolgt eine schrittweise Beugung des Kniegelenks über einen Zeitraum von weiteren sechs Wochen. Begleitend erfolgt eine physiotherapeutische Behandlung. In der Regel kann das Knie nach zwölf Wochen wieder voll belastet werden.

Bei einem unvollständigen Abriss der Patellasehne erfolgt meist eine konservative Behandlung ohne Operation. Die Regeneration kann hier allerdings länger dauern. In der Regel ist das Knie innerhalb von sechs Monaten wieder voll belastbar.

Für den deutschen Nationaltorhüter ter Stegen könnte ein Riss der Patellasehne – egal ob teilweise oder komplett – daher bedeuten, dass er mehrere Monate ausfällt. Denn auch wenn das Knie nach einigen Wochen wieder belastbar ist, sollte auf Sport eine längere Zeit verzichtet werden. Experten raten, sechs bis 12 Monate auf sportliche Betätigungen zu verzichten, je nach Ausmaß des Kniebandrisses. Anschließend kann der Wiederaufbau der verlorenen Muskulatur erfolgen.

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