Passbildautomaten können zur Kostanfalle werden

Digitalpflicht

Passbildautomaten können zur Kostanfalle werden


21.12.2025 – 11:45 UhrLesedauer: 2 Min.

Passbild-Terminal in der Behörde: Digitale Passbilder verhindern Fehler. (Quelle: Zacharie Scheurer/dpa-tmn/dpa-bilder)

Digitale Passbilder sind jetzt Pflicht. Wer weiter Automaten im Einkaufszentrum oder Bahnhof nutzt, zahlt am Ende doppelt.

Viele Menschen lassen ihr Passfoto im Automaten aufnehmen, denn das ist praktisch und vor allem günstig. Doch Achtung: Seit Mai 2025 gilt eine neue Regel: Bei Ausweisbeantragungen akzeptieren die zuständigen Behörden nur noch digitale Passbilder. Wer Papierfotos einreicht, bezahlt ein weiteres Mal für ein Digitalbild.

Bislang war es möglich, das Passbild als Ausdruck mitzubringen – egal, ob die Aufnahme im Automaten oder im Fotostudio gemacht wurde. Diese Option gibt es nun nicht mehr.

Die Behörden akzeptieren nur noch digitale Dateien, die entweder direkt vor Ort gemacht oder per QR-Code beziehungsweise Matrix-Code sicher verschlüsselt übermittelt werden. Wer ein herkömmliches Foto vorlegt, muss ein digitales Passbild nachreichen.

Passbilder aus dem Automaten waren jedoch von jeher eine Kostenfalle bei der Ausweisbeantragung, denn sie wurden häufig aufgrund von Qualitätsmängeln wie schlechter Beleuchtung, geringer Schärfe oder ungünstigem Format abgelehnt. Auch zu kleine Gesichter, Reflexionen in Brillen oder eine fehlerhafte Körperhaltung führten immer wieder dazu, dass die Antragstellenden erneut zahlen mussten.

Moderne Fotodienstleister und Studios prüfen die biometrische Eignung und das Format direkt, bevor sie die Datei verschlüsselt an die Behörde übermitteln.

Passbildautomaten in Einkaufszentren oder an Bahnhöfen sind für die Ausweisbeantragung also künftig ungeeignet.

Behörden und Bürgerämter werden daher mit Foto-Terminals ausgestattet, an denen die Bürger und Bürgerinnen vor Ort digitale Passbilder erstellen können. In vielen Großstädten stehen die Terminals bereits zur Verfügung. Im ländlichen Bereich gibt es noch Nachholbedarf.

Dort kann man auf Drogeriemärkte und Fotostudios, die den digitalen Ablauf unterstützen, ausweichen. Auf den jeweiligen Websites wird der Service meist explizit ausgewiesen.

Die digitalen Passfotos wurden eingeführt, um Manipulationen wie das sogenannte „Morphing“ zu verhindern. Dabei werden mehrere Porträtbilder missbräuchlich zu einem verschmolzen, um das Ausweisdokument für mehrere Personen nutzen zu können.

Digitale Passbilder lassen sich mehrfach verwenden. Die Datei kann im Studio oder im Drogeriemarkt gespeichert werden und bis zu sechs Monate lang für die Beantragung weiterer Dokumente genutzt werden.

Die Kosten für die Aufnahmen liegen in Behörden und Drogeriemärkten bei circa sechs Euro, während Fotostudios zwischen zehn und zwanzig Euro verlangen.

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