In Tübingen fährt es sich künftig besonders schön Fahrrad. Zumindest auf einem kurzen Stück Radweg, der nun eröffnet wurde. Immerhin hat der kurze Abschnitt mehrere Millionen gekostet.

Mit bunten Rauchbomben, Band und mehreren Hundert Besucherinnen und Besuchern hat der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer am Mittwoch eine neue Radbrücke in seiner Stadt eingeweiht.

Die auffällige blaue Brücke verbindet den Stadtteil Derendingen, in dem sich Landratsamt und Regierungspräsidium befinden, mit der Europastraße, dem Hauptbahnhof und einem direkten Weg in die Altstadt. Doch die gerade einmal 365 Meter Strecke kommen die Stadt teuer zu stehen. Denn insgesamt kostet die Brücke 16 Millionen Euro. Dafür kann sie im Winter aber auf drei Grad erwärmt werden, damit sie nicht zufriert. Von Geldverschwendung will Palmer aber nichts wissen.

Dabei hilft sicherlich auch, dass es weitreichende Förderung von Bund und Land gab. Die Stadt selbst zahlte letztlich rund viereinhalb Millionen Euro, wie die „Tagesschau“ berichtet.

„Ich bin absolut sicher, dass die Tübinger die Brücke mit Begeisterung annehmen werden. Das hat man an der Eröffnung gesehen“, so Palmer bei der Eröffnung. Die Brücke soll vor allem das Überqueren der Bahnschienen erleichtern. Für Fußgänger hingegen ist die Brücke nicht gedacht. Wer aber mal den schönen Blick über die Stadt genießen wolle, darf laut Palmer dennoch mal hinauf.

Dass die Brücke beheizbar ist, verlängere die Lebensdauer, denn es werde kein Streusalz gebraucht, was den Stahl angreifen könnte, so Palmer. So könne die Brücke noch 100 Jahre stehen. Auch andere Brücken über den Neckar beim Tübinger Wasserwerk und über die Steinlach wurden bereits mit solchen Heizungen gebaut.

Die neue Brücke gehört zum Radverkehrskonzept 2030 und ist mit einer halbjährigen Verspätung fertiggestellt worden. Insgesamt sollen so vier neue Brücken entstehen. Es fehlt noch eine weitere Fuß- und Radbrücke in Lustnau. Das Ziel des Konzepts: Mehr Menschen aufs Fahrrad bringen.

Palmer ist seit 2007 Oberbürgermeister von Tübingen. Zunächst war er für die Grünen angetreten, doch 2023 verließ er die Partei.

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