839 Millionen Euro

Bremer Unternehmen baut Weltraum-Observatorium

18.06.2025 – 07:41 UhrLesedauer: 1 Min.

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Das OHB-Gebäude in Bremen (Archivbild): Forscherinnen und Forscher wollen mittels Gravitationswellen das Universum besser verstehen. (Quelle: Sina Schuldt / dpa)

Drei Sonden, ein Ziel: Forscher wollen im All Gravitationswellen messen – das könnte Einsteins Theorie endgültig beweisen.

Auf der Luftfahrtmesse in Paris haben die europäische Raumfahrtagentur Esa und das Bremer Unternehmen Orbitale Hochtechnologie Bremen (OHB) am Dienstag einen Milliardenvertrag unterzeichnet: Für 839 Millionen Euro soll OHB das erste Gravitationswellen-Observatorium im All bauen – das Projekt trägt den Namen „Lisa“.

Kernstück der Mission ist ein Dreieck aus drei Raumsonden, die im Sonnenorbit in exakt 2,5 Millionen Kilometern Abstand zueinander fliegen. Ihr Ziel: winzige Verzerrungen der Raumzeit aufspüren, ausgelöst durch Gravitationswellen – also die geheimnisvollen Wellen im Gefüge des Universums, die Einstein vor über 100 Jahren vorhergesagt hatte.

Das Observatorium wird im Auftrag der Esa entwickelt – mit Partnern aus Europa, den USA und weltweit. Hauptverantwortlich für den Bau: die Bremer Firma OHB.

Vorstandschefin Chiara Pedersoli geht davon aus, dass das Projekt unser Verständnis des Kosmos revolutionieren könnte: „Persönlich denke ich, Albert Einstein wäre sicher stolz zu sehen, wie wir seine Relativitätstheorie beweisen“. Auch Esa-Wissenschaftsdirektorin Carole Mundell betont: „Die Mission öffnet ein völlig neues Fenster ins dunkle Universum.“

Lisa steht für „Laser Interferometer Space Antenna“ – ein System aus drei Lasermessstationen im All. Ihre Aufgabe: winzige Längenänderungen messen, die durch Gravitationswellen entstehen – und so kosmische Phänomene hörbar machen, die für Teleskope unsichtbar bleiben.

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