Schwere Stürme sind durch NRW gefegt. Zeugen und Experten berichten von möglichen Tornados.

Offenbar sind mehrere Tornados am Mittwochabend über Orte in Nordrhein-Westfalen gezogen. Das Video eines Augenzeugen zeigt einen Tornado östlich von Velen im Münsterland, der über ein Feld fegt. Das Video wurde von dem Tornado Kartierungs- & Untersuchungsprojekt Deutschland (TorKUD) auf X geteilt.

Auch in anderen Orten meldeten Zeugen mögliche Tornados. Auf seiner Webseite berichtete TorKUD von mindestens zwei Tornados (bei Heiden und Wallach) und weiteren Verdachtsfällen, die noch untersucht würden. Es sei zu einigen Schäden gekommen.

Der Meteorologe Jörg Kachelmann teilte auf X mit, dass es auch in Münster möglicherweise zu einem Tornado gekommen sei. Die Feuerwehr Münster berichtete laut einem Bericht des Lokalportals „wa.de“ von umgestürzten Bäumen, die durch eine starke Windböe verursacht wurden. Betroffen waren die Gebiete Kasewinkel, Auf der Laer, Pleistertimpen und Lauheiderstraße. Die umgefallenen Bäume lagen demnach teilweise auf Straßen und wurden mittlerweile von der Feuerwehr beseitigt.

Im Juni gab es bereits den Verdacht auf einen Tornado in Hagen, der sich jedoch nicht bestätigte. Trotz der Schäden wurde keine Personen verletzt. Die Behörden warnen weiterhin vor möglichen Schäden durch das Wetter.

Einen Tornado erkennt man an seinem charakteristischen Wolkenrüssel. Wenn der nicht sichtbare Wirbelwind darunter den Boden berührt, zieht er eine Schneise der Verwüstung nach sich. An dem Rüssel lässt sich aus der Ferne abschätzen, wohin er zieht; man kann ihm ausweichen, indem man quer zu ihm Abstand gewinnt. Befindet man sich bereits in seiner Nähe auf freiem Gelände, sollte man sich möglichst entfernt von Bäumen halten und sich in eine Mulde legen – im Wald oder in Parks werden immer wieder Leute von Ästen erschlagen.

Video | Wetterausblick: Hier wird es nass und stürmisch

Quelle: t-online

Tornados werden über ihre Windgeschwindigkeiten anhand der sogenannten Fujita-Skala kategorisiert, von F0 bis F5. Um präzisere Angaben zu einzelnen Ereignissen zu machen, gibt es Zwischenstufen wie F1.5. Ein Beispiel: Die Stufe F0 umfasst Tornados mit einer Geschwindigkeit bis zu 116 Kilometern pro Stunde, F2 bis 253 Kilometern pro Stunde und die höchste, F5, betrifft Tornados mit einer Geschwindigkeit zwischen 419 und 512 Kilometern in der Stunde. Solche gibt es selten auch in Baden-Württemberg: Über Pforzheim (Baden-Württemberg) zum Beispiel zog am 10. Juli 1968 ein Tornado mit geschätzten maximalen Windgeschwindigkeiten von fast 400 km/h hinweg.

Oft gibt es Videos oder Fotos von dem Ereignis. Ist das nicht der Fall, müssen die Schäden vor Ort analysiert werden, um festzustellen, ob ein Tornado am Werk war. „Das Schadensmuster bringt dann in aller Regel Gewissheit“, sagt Beyer. Das zeigt auch der Fall in Philippsburg: Das „Tornado Kartierungs- und Untersuchungsprojekt Deutschland“ führt im Nachhinein detailliert auf, wo der Tornado einen Baum umknickte, wo er Bodenkontakt hatte oder Maispflanzen auf einem Feld umknickte.

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