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Anfang 2025 sind Anleger beim Dax zwiegespalten: Während einige Aktien mehr als beliebt sind, müssen andere herbe Verluste wegstecken. Was dahinterstreckt.

Bayer minus 40, Brenntag minus 30. RWE, Deutsche Post, Sartorius und BMW minus 25 und Porsche, VW und Eon minus 20 Prozent auf zwölf Monate: Das ist die Performanceleistung deutscher Industrie- und Autotitel in den vergangenen zwölf Monaten. Sie spiegelt auch wider, wie die Verfassung der deutschen Wirtschaft in vielen Bereichen aussieht.

Wie schön dagegen, dass nicht wenige Dax-Unternehmen einen Großteil ihrer Umsätze im Ausland erzielen. Genau deshalb sind ausgewählte Aktien sehr gefragt – und ziehen den gesamten Leitindex nach oben.

Daniel Saurenz von Feingold Research begleitet Sie als Experte durch das Börsengeschehen. (Quelle: Goldlicht Fotografie)

Daniel Saurenz ist Finanzjournalist, Börsianer aus Leidenschaft und Gründer von Feingold Research. Mit seinem Team hat er insgesamt mehr als 150 Jahre Börsenerfahrung und bündelt Börsenpsychologie, technische Analyse, Produkt- und Marktexpertise. Bei t-online schreibt er über Investments und die Lage an den Märkten, immer unter dem Fokus des Chance-Risiko-Verhältnisses für Anleger. Sie erreichen ihn auf seinem Portal www.feingoldresearch.de.

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Je mehr Ausland, desto besser

„Es gibt immer zwei Seiten der Medaille“, findet Stefan Riße von Acatis. Und diese zweite Seite liest sich wie folgt: Rheinmetall plus 100, SAP und MTU Aero plus 70 und Telekom, Münchener Rück, Adidas und Allianz um 30 Prozent plus auf das vergangene Jahr. „Internationale Anleger lieben offensichtlich deutsche Firmen, die sich um Energiepolitik im eigenen Land wenig Sorgen machen müssen“, findet Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets.

Auch beim Wertpapierbroker Smartbroker finden sich unter den meist diskutierten und gekauften Aktien zum Jahresbeginn keine klassischen Industriewerte. Im Dax fokussieren sich Anleger auf Vonovia, Commerzbank oder Infineon, während aus den USA Tesla, Nvidia oder das „heiße Eisen“ D-Wave Quantum dabei sind. Das Unternehmen hat sich auf Quantencomputing fokussiert.

Bei vielen Bluechips, also bei großen, etablierten Unternehmen mit stabiler Finanzlage und hoher Marktpräsenz, brummt das Geschäft. Unternehmen wie Heidelberg Materials oder Adidas erwirtschaften einen Großteil ihrer Erlöse im Ausland. Auf Deutschland entfallen weniger als 20 Prozent des Umsatzes, der Hebel auf das Ergebnis dürfte noch geringer sein. Umso wichtiger ist der inländische Bezug, je tiefer man in der Börsenlandschaft geht und je höher der Umsatzanteil im Inland wird. Eine Abhängigkeit vom Autosektor tut vielfach das Übrige dazu.

  • Lesen Sie auch: Und die Rezession trifft deutsche Aktien doch!

„Blickt man in die zweite Reihe auf MDax und SDax, so liegen beide Indizes auf ein Jahr nur gerade so an der Gewinnschwelle“, so Experte Risse. Hier spiegelt sich die Katerstimmung der deutschen Wirtschaft wider, denn die kleineren Unternehmen sind viel stärker von der Binnenkonjunktur abhängig. Carsten Mumm von Donner & Reuschel findet, dass „aus China, dem zweitwichtigsten Abnehmer deutscher Exporte, weiterhin schwache Wirtschaftsdaten und eine sinkende Exportnachfrage kommen. Für eine deutliche Belebung des Wachstums in Deutschland braucht es damit weiterhin Impulse von innen.“

Die Bilanz für den MDax wäre dabei noch schlechter, wenn nicht Immobilienwerte wie Aroundtown und TAG so gut gelaufen wären. Jungheinrich, Wacker Chemie, Carl Zeiss Meditec, Aixtron und damit klassische Industriewerte haben dagegen in diesem Jahr kräftig verloren. Das heißt jedoch nicht, dass Anleger sie nicht wiederentdecken könnten. Denn unter den meistdiskutierten Titeln bei Smartbroker sind Anfang 2025 auch Evotec, Lang & Schwarz sowie Biontech zu finden – nicht gerade Superstars des Jahres 2024.

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Ausgewählt von unserem Börsenexperten Benjamin Feingold

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Für wen geeignet?Mittel- bis Langfristanleger

In welcher Marktsituation geeignet?Stabile Kursentwicklung in der SAP-Aktie.

Risikoklasse: Moderat bis Mittel

Laufende Gebühren: Keine

So sollte man insbesondere die deutschen Nebenwerte nicht vorschnell abschreiben. In Verbindung mit den Neuwahlen im Februar besteht die Hoffnung, dass dringend notwendige Reformen zeitnah für frischen Wind sorgen. Neben der politischen Aufbruchstimmung profitieren vor allem kleinere Unternehmen von den voraussichtlich weiter sinkenden Leitzinsen der EZB und damit von besseren Refinanzierungsbedingungen. Der Markt erwartet, dass die Währungshüter den Leitzins bis Mitte 2025 auf zwei Prozent senken werden.

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