Vergleich mit Landkreisen

Nürnberg hinkt beim Glasfaserausbau hinterher

15.11.2024 – 19:31 UhrLesedauer: 2 Min.

Glasfaserkabel werden im Boden verlegt (Archivfoto): Schnelles Glasfaserinternet ist in Nürnberg schlechter ausgebaut als im Rest Bayerns. (Quelle: Sina Schuldt/dpa/dpa-bilder)

Wie steht es um die Versorgung mit schnellem Internet in Nürnberg? Ein Vergleich zeigt deutlichen Nachholbedarf auf. Immerhin gibt es einen Lichtblick.

Nürnberg hat großen Nachholbedarf beim Glasfaserausbau: Die kreisfreie Stadt erreicht eine Glasfaser-Abdeckung von nur 24,7 Prozent und liegt damit unter dem bayerischen Durchschnitt von 28,7 Prozent. Das Vergleichsportal Verivox hat auf Basis der Daten des Bundesbreitbandatlas eine Detail-Analyse durchgeführt, die zeigt, dass acht der zehn größten Städte in Bayern besser ausgebaut sind als Nürnberg.

Ingolstadt führt das Ranking mit einer Abdeckung von 99,8 Prozent an. München folgt mit 68,3 Prozent und Bamberg mit 58,9 Prozent. Lediglich Augsburg liegt mit einer Ausbauquote von 23,6 Prozent hinter Nürnberg.

Auch in einem Vergleich mit seinen angrenzenden Landkreisen kann Nürnberg nicht die Vorteile der Großstadt ausspielen. Sowohl der Landkreis Roth (26,1 Prozent) als auch der Landkreis Erlangen-Höchstadt (25,7 Prozent) sind besser mit Glasfaser versorgt als Nürnberg. Der Durchschnittswert aller angrenzenden Landkreise liegt mit 24,73 Prozent immer noch leicht über der Nürnberg-Quote von 24,65 Prozent.

Üblicherweise gibt es beim Glasfaserausbau eine Tendenz zum Ballungsraum – eigentlich ein Vorteil für Großstädte wie Nürnberg: „Oft konzentrieren sich die verfügbaren Anschlüsse auf Metropolregionen. Der ländliche Raum ist meist schlechter versorgt, weil der Ausbau teurer und die Profitabilität geringer ist“, sagt Jörg Schamberg, Telekommunikationsexperte bei Verivox.

Trotz dieser negativen Zahlen gibt es für Nürnberg einen Lichtblick im Detail: Die Stadt hat einen hohen Anteil an „echter“ FTTH-Glasfaser (Fiber to the Home), was bedeutet, dass viele Glasfaserkabel bis in die Betriebs- beziehungsweise Wohnräume verlegt sind. Schamberg lobt: „Hier wurde in Nürnberg viel richtig gemacht. Die letzten Meter sind beim Glasfaserausbau entscheidend, nur so wird die volle Leistungsfähigkeit der Technologie erreicht.“

Sortiert man nach dem wertvolleren FTTH-Wert steht Nürnberg sogar besser da als Städte wie München oder Hamburg und erreicht im nationalen Vergleich Platz vier.

Dennoch bleibt festzuhalten: Im bundesweiten Vergleich gehört Nürnberg mit einer Glasfaserverfügbarkeit von 24,7 Prozent zum hinteren Mittelfeld und bleibt deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt von 32,1 Prozent zurück.

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