NFL-Comeback in München

Partylaune ist da – die Erwartungen aber auch riesengroß


09.11.2024 – 23:52 UhrLesedauer: 3 Min.

Daniel Jones: Der Quarterback der New York Giants konnte sein Team bisher nur zu zwei Saisonsiegen führen. (Quelle: IMAGO/Vincent Carchietta/imago)

Die NFL macht wieder Halt in Deutschland. Ein Superstar wie Tom Brady fehlt diesmal jedoch. Dennoch soll in München eine große Party steigen.

München ist Sportspektakel gewohnt. Deutschlands größter Fußballklub, der FC Bayern, hat in regelmäßigen Abständen – neben den ständigen Heimspielen in der Bundesliga – die prominentesten Teams Europas zu Gast. Doch dieses Wochenende ist nochmal ganz besonders und speziell. Denn die NFL ist in der bayerischen Landeshauptstadt – zum zweiten Mal nach 2022.

Damals hatte die NFL den wohl besten Spieler aller Zeiten, Tom Brady, im Gepäck. Und das zahlte sich voll aus, verschaffte der Sportart, die sich zuvor schon einer immer größeren Beliebtheit erfreuen konnte, einen zusätzlichen Boost. Nach einer Zwischenstation in Frankfurt 2023, geht es nun also wieder nach München zurück.

Und die Stadt ist voll. Besucher aus dem ganzen Land sind gekommen, dazu haben sich auch Fans aus den USA nach München aufgemacht, um ihre Teams – die New York Giants und die Carolina Panthers – zu unterstützen. Die Stimmung ist gut, überall in der Stadt sind Fanutensilien zu sehen. Zudem hat die NFL einen riesigen Fanshop aufgemacht, der völlig überlaufen ist. Dabei sind die Sachen, die es da zu kaufen gibt, wahrlich keine Schnäppchen: Trikots für 125 Euro, Jacken für 165 Euro, ein Hoodie für 85 Euro.

Dennoch: Der Vorfreude tut das Ganze keinen Abbruch. „Beim ersten Mal hätten wir drei Millionen Tickets verkaufen können. Und dieses Mal waren noch mehr Leute in der Warteschlange“, berichtete Alexander Steinforth, der Deutschland-Chef der NFL, vor dem zweiten Gastspiel in München.

Die National Football League gilt als wertvollste und umsatzstärkste Liga der Welt und betreibt mit ihren Klubs einen großen Aufwand, um diesen ur-amerikanischen Sport überall auf dem Globus zu bewerben. In München kaperten an diesem Wochenende gleich neun NFL-Teams Wirtshäuser und andere Plätze, etliche weitere Events fanden in den Tagen vor dem Kickoff statt. Am Donnerstagabend zum Beispiel zapfte der frühere deutsche NFL-Profi und aktuelle RTL-Experte Markus Kuhn unter dem Applaus von Giants-Fans und US-Touristen Bier aus einem Holzfass.

Auch der deutsche Football-Profi Jakob Johnson genießt seine Zeit mit den New York Giants in München. „Es ist eine Ehre, hier zu sein und ein richtig cooler Moment“, sagte der Stuttgarter nach der ersten Trainingseinheit auf dem Gelände des FC Bayern. Der 29-Jährige flog als Teil des Trainingskaders der Giants nach Bayern.

Der Routinier ist in den vergangenen Monaten insgesamt fünfmal von den Giants entlassen und dann wieder ins Team geholt worden – der Hintergrund sind teils komplizierte Kaderplanungen. Johnson hadert nicht damit, sondern fühlt sich privilegiert, überhaupt in der NFL sein zu können. Ob es der Deutsche am Sonntag womöglich gar in den Spielkader schafft, das ließ Chefcoach Brian Daboll auf Nachfrage offen.

Unabhängig vom sportlichen Wert der Partie, beiden Mannschaften haben kaum noch Chancen auf die Playoffs, hofft die NFL, dass sie wie 2022 schöne Partybilder aus der Allianz Arena in die Welt senden kann. Damals sang das ganze Stadion bei Hits wie „Country Roads“ und „Sweet Caroline“ mit und hinterließ sogar bei erfahrenen Reportern aus den USA mächtig Eindruck. „Es fühlte sich fast an wie ein Super Bowl“, schwärmte NFL-Kommentator Rich Eisen. „Das war eine Party, die ich nie vergesse.“

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