Neuer Führungsstil des Monarchen birgt ein Risiko

Dänemarks König Frederik X.

Expertin: „Damit hat er seiner Frau keinen Gefallen getan“


20.12.2025 – 14:12 UhrLesedauer: 3 Min.

König Frederik X.: Er gilt als moderner Monarch, für manche zu modern. (Quelle: Martin Sylvest Andersen/ Getty Images)

König Frederik X. bricht mit alten Erwartungen – und fordert die dänische Monarchie heraus. Das ist ein Risiko und eine Chance zugleich.

Königshausexpertin Leontine von Schmettow zeichnet in der neuen Dokumentation „Frederik X. – Sein Weg zum Thron“ (Samstag, 20. Dezember 2025, 20.15 Uhr, NDR) nach, wie früh der heutige dänische Monarch lernen musste, zu funktionieren. „Ich glaube, seine Kindheit war aus mehreren Gründen sehr hart“, sagt von Schmettow im Gespräch mit t-online. „Seine Mutter wurde Königin, als er vier Jahre alt war. Sie hatte nur bestimmte Momente am Tag, in denen sie Zeit für die Kinder hatte.“

Nähe kam vor allem von der Nanny, während der Vater, Prinz Henrik, „sehr streng“ gewesen sei und aus dem schüchternen Sohn „einen ‚Mann‘ machen“ wollte, sagt die Expertin. Die spätere Aufgabe, einmal Dänemark zu regieren, blieb für den kleinen Frederik abstrakt. „Die Mutter soll ihm irgendwann mal gesagt haben: ‚Du wirst Dänemark erben.‘ Ganz ehrlich – was soll ein Kind mit so einem Satz anfangen?“

Erst spät, so von Schmettow, habe Frederik seine Rolle voll angenommen. „Mehrere Personen, die ihn gut einschätzen können, haben mir bestätigt: Vor dem Thronwechsel war er bereit, das Erbe seiner Mutter anzutreten. Frederik wollte zeigen, was er kann.“

Entscheidend dafür sei der Sport gewesen: „Da hat er gelernt, sich mit anderen zu messen und Leistung zu bringen – ohne dass Menschen devot sind, nur weil er ein Prinz ist.“ Besonders prägend sei auch die Ausbildung bei den Kampfschwimmern gewesen. Am 14. Januar 2024 wurde er Monarch des Königreichs Dänemark.

Ein weiterer Wendepunkt: die Begegnung mit Mary Donaldson, mit der er seit 2004 verheiratet ist und vier Kinder hat. Von Schmettow beschreibt sie als den Menschen, der Frederik stärkt, ohne ihn zu überstrahlen. „Er betont selbst, dass sie nur im Team funktionieren. Sie gibt ihm Selbstbewusstsein – und sie schubst ihn auch mal an, im positiven Sinne, wenn etwas anders oder besser gemacht werden kann.“

Die Expertin sieht innerhalb der Beziehung eine klare Rollenaufteilung: „Er ist warmherzig, spontan, menschlich nah – und sie ist strukturiert, professionell, perfektionistisch im besten Sinne.“ Mary führe das Königshaus „fast wie eine Marke“, jedoch immer mit dem Bewusstsein: „Er ist der König – und nicht sie diejenige, die das Land regiert.“

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