Neue Hinweise auf möglichen Ozean unter der Oberfläche

Neue Hinweise

Unter der Oberfläche des Mars könnte ein Ozean liegen

Befindet sich tief unter der Marsoberfläche Wasser? Eine Analyse von Marsbeben-Daten zeigt auffällige Hinweise – doch das Rätsel bleibt weiterhin ungelöst.

Schon lange fasziniert und beschäftigt der Mars die Menschheit und die Wissenschaft gleichermaßen. Noch immer wird der rote Planet erforscht – und noch immer entdecken Forscher Neues.

Nun haben Forscher neue Belege dafür gefunden, dass sich in einer Tiefe von zehn bis 20 Kilometern unter der Marsoberfläche flüssiges Wasser befinden könnte. Darauf deuten seismische Messungen hin.

Ein japanisches Forscherteam um die Wissenschaftler Ikuo Katayama und Yuya Akamatsu hat für die Studie erneut die Daten des „Seis“-Instruments der Nasa-Mission „InSight“ analysiert. „Seis“ hatte zwischen 2018 und 2022 Marsbeben gemessen und dabei drei verschiedene Arten von seismischen Wellen registriert. Besonders aufschlussreich waren die sogenannten P- und S-Wellen: Während P-Wellen feste und flüssige Materialien durchqueren können, werden S-Wellen von Flüssigkeiten blockiert.

Die Forscher konzentrierten sich auf zwei Übergangsregionen in den Messdaten, die auf eine drastische Veränderung im Untergrund hindeuten. Frühere Analysen hatten diese als Schichtwechsel im Gestein interpretiert. Katayama und Akamatsu jedoch vermuten, dass Risse in porösem Gestein mit Wasser gefüllt sind.

Um diese Hypothese zu testen, führten sie Experimente mit schwedischem Diabas-Gestein durch – einer Gesteinsart, die der auf dem Mars ähnlich ist. Das Ergebnis: In nassem Zustand erzeugt das Gestein ähnliche seismische Signale wie die Messungen auf dem Mars.

Frühere Studien hatten bereits geschätzt, dass sich unter der Marsoberfläche genug Wasser befinden könnte, um einen globalen Ozean von bis zu zwei Kilometern Tiefe zu bilden. Falls sich diese Annahme bestätigt, könnten in der Tiefe sogar lebensfreundliche Bedingungen herrschen.

Allerdings bleibt das Wasser für den Menschen unerreichbar – mit heutiger Technologie kann es nicht angezapft werden. Bis eine zukünftige Marsmission in die Tiefen des Planeten vordringen kann, bleibt das Rätsel um das verborgene Wasser ungelöst.