Hochauflösende Aufnahmen
So haben Sie die Sonne noch nie gesehen
21.11.2024 – 11:15 UhrLesedauer: 2 Min.
Forscher des Max-Planck-Instituts haben mit der Esa-Sonde „Solar Orbiter“ neue Bilder von der Sonnenoberfläche erstellt. Sie offenbaren bisher ungesehene Details.
Jeden Tag steht sie am Himmel, aber ohne Augenschutz betrachten kann (oder sollte) man sie nicht: die Sonne. Für uns ist sie nur ein gleißender Ball – doch neue Bilder zeigen, dass sich auf ihrer Oberfläche Interessantes entdecken lässt.
Forschende des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung (MPS) in Göttingen haben mithilfe der Esa-Raumsonde „Solar Orbiter“ beeindruckende neue Bilder von der gesamten Sonne erstellt. Diese Aufnahmen, die auf Messdaten vom 22. März des vergangenen Jahres basieren, zeigen die Sonnenoberfläche mit einer bisher unerreichten Detailschärfe.
„Wenn man die Sonne in ihrer Gesamtheit verstehen will, ist es unabdingbar, gleichzeitig und mit hoher Auflösung in all ihre Schichten zu schauen“, erklärt der MPS-Direktor Prof. Dr. Sami K. Solanki. Dies könne „Solar Orbiter“ wie keine andere Sonde vor ihr, wie er hinzufügt. Die neuen Ansichten wurden durch eine Kombination aus diversen Messinstrumenten möglich, die verschiedene Schichten der Sonne abbilden.
Die Messdaten enthüllen nicht nur das wabenartige Muster aus auf- und abströmendem Sonnenplasma sowie dunkle Sonnenflecken, sondern auch die Stärke des Magnetfeldes und die Strömungsrichtung des Plasmas.
Die Raumsonde „Solar Orbiter“ führte am 22. März 2023 eine Reihe von insgesamt 25 Teilaufnahmen durch, welche dann mosaikartig zu Gesamtansichten zusammengesetzt wurden. Dabei musste sorgfältig berücksichtigt werden, dass während der Aufnahmen immer ein leicht unterschiedlicher Blickwinkel bestand. Aufgrund der großen Entfernung zur Erde und der geringen Übertragungsrate standen die Daten erst Monate nach ihrer Erfassung zur Verfügung.
Die jetzt veröffentlichten Bilder bieten trotz einer Auflösung von etwa 175 Kilometern pro Pixel detaillierte Einblicke in komplexe Prozesse auf der Sonnenoberfläche, wie etwa das Zusammenwirken von heißem Plasma und Magnetfeldern. Auf der Webseite der Esa kann man sich die Aufnahmen in höchster Qualität anschauen und in sie hineinzoomen.