Meditation wird oft zur Stressbewältigung empfohlen. Dass die Praxis auch Nebenwirkungen haben kann, wissen hingegen nur die wenigsten.

In der heutigen Zeit leiden viele Menschen unter Stress und psychischen Beschwerden. Meditation und Achtsamkeitsübungen werden oft als Gegenmaßnahme empfohlen. Denn sie sollen entspannen und möglicherweise sogar gegen Depressionen, Angststörungen oder chronische Schmerzen helfen.

Doch trotz dieser Vorteile gehen einige Experten davon aus, dass Meditation nicht für jeden Menschen ohne Einschränkungen zu empfehlen ist. Denn wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass intensive Meditation auch Nebenwirkungen auslösen kann. Wie es dazu kommt und was Sie beachten sollten, um von den Vorteilen von Meditation zu profitieren, erfahren Sie in diesem Artikel.

Es gibt viele Arten der Meditation. Im Allgemeinen geht es jedoch darum, den eigenen Fokus zu trainieren, etwa indem man sich auf die Atmung konzentriert. Gedanken, die dabei aufkommen, werden wahrgenommen, aber nicht bewertet oder weiterverfolgt. Dadurch trainieren Meditierende, Sorgen, Ängste und Gedankenkreisen aus einer gewissen Distanz zu beobachten, ohne sich emotional darauf einzulassen.

Während dieser Praxis treten Meditierende in Kontakt mit ihren eigenen, teilweise verdrängten Emotionen. Daher kann Meditation mitunter zu Unbehagen oder sogar starken Stressreaktionen führen. So konnte in einer Studie von der Brown University in den USA nachgewiesen werden, dass etwa jeder zehnte Meditierende Nebenwirkungen entwickelt. In einer Studie der Charité Berlin berichtete jeder fünfte Meditierende von unerwünschten Effekten.

Laut den wissenschaftlichen Studien aus den vergangenen Jahren kommt es am häufigsten zu folgenden Nebenwirkungen:

Meditation kann dabei helfen, Stress loszulassen und seinen Gefühlen näherzukommen. Aber: Wer tatsächlich psychische Probleme hat, sollte sich nicht allein auf Meditation verlassen, raten Experten. Denn allein durch Meditation lassen sich psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen nicht behandeln.

Meditation kann Teil eines Behandlungskonzeptes sein, ersetzt aber nicht andere notwendige Therapien. Darauf macht auch Uwe Meier, Vorsitzender des Berufsverbandes Deutscher Neurologen aufmerksam. Zudem treten besonders bei Menschen mit bestehenden psychischen Erkrankungen verstärkt Nebenwirkungen auf, zeigen die Studien.

Allerdings können auch andere therapeutische Ansätze unangenehme Gefühle und Erinnerungen wachrufen. Studien zeigen, dass auch eine Psychotherapie oder eine Verhaltenstherapie in fünf bis nahezu 100 Prozent zu Nebenwirkungen führen kann, je nachdem, wie die Studien die Nebenwirkungen definieren.

Meditation kann helfen, Stress und körperlicher Anspannung entgegenzuwirken. Allerdings kann auch Meditation zu Nebenwirkungen wie Angst oder Flashbacks führen, vor allem bei Menschen mit psychischen Erkrankungen. Daher empfehlen Experten Meditation nur ergänzend zu einer anderen Therapie, aber nicht als alleinige Behandlung.

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