Zieht Trump Truppen aus Europa ab?

Wo in Nordrhein-Westfalen US-Truppen stationiert sind


10.03.2025 – 17:06 UhrLesedauer: 2 Min.

Das Westtor des Nato-Flugplatzes in Geilenkirchen: 13 von 28 Nato-Staaten haben hier Truppen für die Flugabwehr des Militärbündnisses stationiert. (Quelle: IMAGO/rech/imago)

US-Präsident Donald Trump droht damit, Tausende US-Soldaten aus Deutschland abzuziehen. Ein wichtiger Nato-Stützpunkt in NRW wäre betroffen.

Fast unscheinbar zwischen Feldern liegt an der Grenze zwischen den Niederlanden und Deutschland einer der wichtigsten Stützpunkte zur Verteidigung des Westens: Die Nato Air Base Geilenkirchen, nur wenige Kilometer nördlich von Aachen, soll im Ernstfall Angriffe auf die Nato frühzeitig erkennen und erste Maßnahmen koordinieren. Dafür sind Soldaten von 13 der 28 Nato-Staaten auf dem Stützpunkt stationiert.

Auf der Air Base in Geilenkirchen sind dauerhaft rund 2.400 Menschen beschäftigt. Wie viele davon genau zum US-Militär gehören, lässt sich nicht genau beziffern. Ein Brigadegeneral der deutschen Bundeswehr und einer des US-Militärs wechseln sich aber turnusmäßig in der Position des Verbandskommandeurs in Geilenkirchen ab. Sie überwachen die AWACS (Airborne Early Warning and Control Force) der Nato und sind direkt der Zentrale in Brüssel unterstellt.

Die 14 AWACS-Flugzeuge sollen bei der frühzeitigen Warnung vor feindlichen Angriffen eine zentrale Rolle spielen und erste Maßnahmen koordinieren. Sie sind entscheidend bei den Verteidigungsplänen der 28 Nato-Staaten, erst 2023 nahmen sie am „Air Defender 23“, dem größten Übungsmanöver der Nato-Luftstreitkräfte seit Gründung, teil.

Ein Abzug der US-Truppen wäre also ein erheblicher Verlust für den einzigen Nato-Stützpunkt in Nordrhein-Westfalen. Grundsätzlich sind in NRW weniger US-Truppen als in anderen Bundesländern stationiert, da das Bundesland unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg zum britischen Sektor gehörte. So war die Nato Air Base vor ihrer Umwandlung ein Flugplatz der Royal Air Force.

Den größten Teil der heutigen Kosten für den Nato-Stützpunkt trägt dabei Deutschland. Zuletzt geriet Geilenkirchen in die Schlagzeilen, als im August 2024 die Sicherheitsstufe am Standort von vier auf zwei erhöht wurde. Die damals ausgerufene Sicherheitsstufe steht für einen Zwischenfall oder mögliche Erkenntnisse auf eine terroristische Aktion gegen die Nato. Sie wurde kurz darauf wieder gesenkt.

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