Nach der Rückkehr
Rätselraten um Krankheit: ISS-Astronauten schweigen
10.11.2024 – 12:10 UhrLesedauer: 2 Min.
Fast acht Monate lang waren die Kosmonauten der ISS-„Crew 8“ im All. Interessant ist vor allem, welche Fragen sie nach ihrer Rückkehr nicht beantworteten.
Am 25. Oktober kehrten die Nasa-Astronauten Matthew Dominick, Michael Barratt und Jeanette Epps nach 235 Tagen im All zur Erde zurück. Gemeinsam mit dem russischen Roskosmos-Kosmonauten Alexander Grebenkin hatten sie an Bord der Internationalen Raumstation (ISS) gearbeitet. In einer Pressekonferenz sprachen sie nun erstmals über ihre Rückkehr – und gaben Rätsel auf, wie der „Spiegel“ berichtet.
Kurz nach der Landung in einer SpaceX-„Dragon“-Kapsel im Meer vor Florida waren die Astronauten zum Medizincheck in ein Krankenhaus gebracht worden. Einer von ihnen musste sogar die Nacht dort verbringen – aufgrund eines nicht näher beschriebenen „medizinischen Problems“. Die Nasa berief sich auf die ärztliche Schweigepflicht und lehnte es ab, Details zu nennen. Es wurde nicht einmal bekannt, wer von den ISS-Bewohnern überwacht worden war. Auch die Astronauten selbst äußerten sich in der Pressekonferenz nicht dazu.
Michael Barratt, selbst Weltraummediziner, erklärte lediglich: „Die Raumfahrt ist noch immer eine Herausforderung. Manchmal stoßen wir auf Unerwartetes. Das war einer dieser Fälle, und wir analysieren das noch.“ Seine Kollegin Jeanette Epps ergänzte, jeder reagiere anders auf die Bedingungen im Weltall und auf die Schwerkraft. „Das ist der Teil, den man nicht vorhersagen kann“, sagte sie. Aber: „Jeder Tag ist besser als der vorherige.“
Matthew Dominick schilderte die Herausforderungen der Rückkehr in seinem Alltag: Nach 235 Tagen in der Schwerelosigkeit habe er Schwierigkeiten gehabt, wieder zu sitzen. Bei einem Familienessen habe er von einem harten Stuhl aufstehen und sich mit einem Handtuch auf den Boden legen müssen.
Die Astronauten hatten seit März 2024 medizinische Experimente und andere Forschungen auf der ISS durchgeführt. Für Epps, Grebenkin und Dominick war es die erste Mission, während Barratt bereits zum dritten Mal im All war. Die Heimkehr der Nasa-Astronauten und des Roskosmos-Kosmonauten hatte sich wegen des Hurrikans „Milton“ verzögert. Schließlich brachte eine „Dragon“-Kapsel von SpaceX die Crew nach einem 30-stündigen Flug sicher zurück.
Der Kosmonaut Alexander Grebenkin, ebenfalls Teil der Crew 8, kehrte nach Russland zurück und nahm nicht an der Pressekonferenz teil.