Bei einer Schuppenflechte können Nagelveränderungen entstehen, die einem Nagelpilz ähneln. Lesen Sie, wie sich die Erkrankungen optisch unterscheiden.
Nagelpilz (Onychomykose) zählt zu den häufigsten Erkrankungen der Nägel – und ist ansteckend. Nicht nur deswegen ist es wichtig, die Erkrankung rasch zu behandeln: Ohne Therapie breitet sich der Pilz immer weiter aus. Die Nägel weisen unschöne Verfärbungen und Verdickungen auf und werden zunehmend brüchig.
Doch nicht jede Nagelveränderung bedeutet automatisch, dass es sich um Nagelpilz handelt. Auch andere Erkrankungen können die Nägel angreifen. Dazu zählt etwa die Schuppenflechte.
Im Gegensatz zu Nagelpilz ist Schuppenflechte (Psoriasis) nicht ansteckend. Bei dieser chronischen Hauterkrankung entstehen entzündete, schuppige und juckende Hautstellen. Die Gelenke können ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen werden – und die Nägel. Ist letzteres der Fall, sprechen Fachleute von Nagelpsoriasis.
Nagelpsoriasis und Nagelpilz gehen mitunter mit ähnlichen Beschwerden einher und können daher von Laien leicht verwechselt werden. Jedoch gibt es auch einige Unterschiede.
Nagelpilz entsteht überwiegend an den Fußnägeln. Seltener bildet sich der Pilz an den Fingernägeln.
In den meisten Fällen macht sich Nagelpilz zuerst am seitlichen oder vorderen Nagelrand bemerkbar: Dort können Pilze besonders leicht in den Nagel eindringen und sich von dort ausbreiten.
- sehen weiß-gelblich bis bräunlich aus,
- werden matt,
- verdicken sich,
- verändern ihre Form und/oder
- werden zunehmend brüchig.
Der kleine oder große Zeh ist besonders häufig befallen.
Pilzbefall der Nägel kann jedoch sehr unterschiedlich aussehen. Zum Beispiel können ausschließlich die oberen Schichten des Nagels vom Pilz betroffen sein. Bei dieser sogenannten oberflächlichen weißen Onychomykose bemerken Betroffene entweder kleine weiße Punkte auf dem Nagel oder eine weiß verfärbte Nagelfläche. Noch seltener dringt der Pilz über die Hautkanten links und rechts des Nagels (Nagelwall) in die Nagelwurzel ein und breitet sich von dort weiter aus. Ohne Behandlung kann der Pilz den kompletten Nagel befallen und zerstören.
Mehr zu Ursachen und Behandlung von Nagelpilz (Onychomykose) lesen Sie in diesem Artikel.
Beim Großteil aller Personen mit Schuppenflechte kommt es im Laufe der Zeit zu Nagelveränderungen, vor allem an den Fingernägeln. Diese sind jedoch nur selten das erste Symptom: Die meisten Betroffenen bemerken zunächst entzündliche Stellen auf der Haut. (Wie sich eine Schuppenflechte auf der Haut äußert und wie sie behandelt wird, lesen Sie hier.)
Wenn die Schuppenflechte jedoch die Nagelwurzel und das Nagelbett angreift, können sich die Nägel in Form, Farbe und Konsistenz verändern.
Häufig leiden Patientinnen und Patienten mit Nagelpsoriasis zugleich an einer schmerzhaften Gelenkentzündung – der Psoriasis-Arthritis.
Zu möglichen, für Schuppenflechte typischen Nagelveränderungen zählen vor allem:
- Tüpfelnägel: Dieses Merkmal ist für Schuppenflechte der Nägel besonders typisch. Auf den Nägeln sind ein bis zwei Millimeter große, trichterförmige Dellen („Grübchen“) zu sehen.
- „Ölflecken“: Es erscheinen scharf begrenzte, gelbe oder hellbraune Flecken unter dem Nagel, die meist vom Nagelrand ausgehen.
- Krümelnägel: Ist der gesamte Nagel befallen, wirkt dieser geriffelt, „krümelig“ und verdickt.
Auch können unterhalb des Nagels verstärkt Verhornungen entstehen. Diese können so stark sein, dass sich der Nagel ablöst (Onycholyse). Bei manchen Betroffenen sind zudem braune Striche auf den Nägeln zu sehen, die durch feine Einblutungen entstehen. Fachleute sprechen von Splitterblutungen.
Bei einer Schuppenflechte der Nägel treten nicht zwangsläufig alle diese Symptome auf.
Auch wenn sich Nagelpilz oft etwas anders äußert als Schuppenflechte der Nägel, können Laien nicht sicher sein, um welche Erkrankung es sich tatsächlich handelt. Mit letzter Gewissheit kann dies nur eine Ärztin oder ein Arzt herausfinden. Er oder sie wird im Zweifel eine Nagelprobe entnehmen und im Labor untersuchen lassen.
Nicht zuletzt gibt es diverse andere Erkrankungen, die zu Nagelveränderungen führen können. Daher ist es wichtig, länger anhaltende Farb-, Form- und/oder Konsistenzveränderungen ärztlich abzuklären.
Auch Personen, die bereits wissen, dass sie Schuppenflechte haben, sollten erstmalig auftretende oder ungewöhnliche Nagelveränderungen untersuchen lassen. Denn Schuppenflechte und Nagelpilz schließen sich nicht aus.
Diese Eigenschaften können dabei helfen, Nagelpilz von einer Schuppenflechte der Nägel zu unterscheiden:
- Nagelpilz tritt eher an den Fußnägeln auf, Schuppenflechte eher an den Fingernägeln.
- Personen mit Schuppenflechte bemerken in der Regel zunächst die typischen Hautveränderungen; nur selten ist der Befall der Nägel das erste Symptom.
- Tüpfelnägel, also Nägel mit kleinen Dellen, sind typisch bei einer Schuppenflechte – nicht jedoch bei Nagelpilz.
- Personen mit Nagelpsoriasis haben oft auch eine Gelenkentzündung.
- Nagelpilz entsteht eher langsam, Schuppenflechte der Nägel eher schnell und schubweise.
Nagelpilz und eine Schuppenflechte der Nägel können ähnlich aussehen. Es gibt jedoch einige Anhaltspunkte, anhand derer sich die beiden Erkrankungen möglicherweise unterscheiden lassen. Nagelpilz führt häufig zu gelb-braun verfärbten, brüchigen und verdickten Fußnägeln. Schuppenflechte der Nägel geht hingegen eher mit charakteristischen Tüpfelnägeln und anderen Veränderungen einher, die vor allem die Fingernägel betreffen. Gewissheit bringt jedoch nur eine gründliche Untersuchung bei der Hautärztin oder dem Hautarzt.