Ukraine-Krieg | Selenskyj schickt Verstärkung zu “einem der blutigsten Orte”

Selenskyj schickt Verstärkung zu “einem der blutigsten Orte”

Von dpa, afp, reuters, t-online

Aktualisiert am 09.01.2023 – 21:47 UhrLesedauer: 12 Min.

Schützenpanzer vom Typ Marder für die Ukraine: Militärexperte Sönke Neitzel zeigt auf, was das für den Kriegsverlauf bedeutet. (Quelle: t-online)
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Tag 320 seit Kriegsbeginn: Der Sprecher von Olaf Scholz kontert einen Vorwurf aus dem Kreml. Wolodymyr Selenskyj lässt Truppen in besonders kritischer Region aufstocken. Alle Infos im Newsblog.

Das Wichtigste im Überblick


Ukrainischer und russische Menschenbeauftragte treffen sich

17.42 Uhr: Die Menschenrechtsbeauftragten Russlands und der Ukraine sollen sich in dieser Woche in der Türkei treffen. Es habe bereits eine Diskussion über die ungefähre Agenda gegeben, zitierte die Nachrichtenagentur Interfax die russische Kommissarin Tatiana Moskalkowa. Der ukrainischen Nachrichtenagentur Ukrinform zufolge nannte ihr Kollege aus Kiew, Dmitro Lubinets, die “Rückkehr unserer Helden und Heldinnen” das wichtigste Thema des Treffens zwischen Donnerstag und Samstag. Damit sind Gefangenenaustausche gemeint.

Zudem müsse die Frage der Rückkehr der als Geiseln gehaltenen Zivilisten angesprochen werden, ergänzte Lubinets. Seine Regierung hat die Umsiedlung von Zivilisten beklagt, Russland spricht von Evakuierungen. Einige der Menschen sind aus der Ost- und Südukraine nach Russland oder auf die von Russland annektierte Krim gebracht worden.

Kiew: Bisherige Waffenlieferungen des Westens reichen nicht

15.04 Uhr: Mitten in der Diskussion um Panzerlieferungen in die Ukraine hat sich nun der ukrainische Außenminister geäußert: Man sei dankbar für die bisherigen und angekündigten westlichen Waffenlieferungen – ausreichend seien sie aber noch nicht. “Niemand hat genug getan, solange russische Stiefel auf ukrainischem Boden stehen”, schrieb Außenminister Dmytro Kuleba am Montag auf Twitter. Die Bewaffnung der ukrainischen Armee sei der kürzeste Weg, um Frieden und Sicherheit in Europa wiederherzustellen.

In der vergangenen Woche hatten Deutschland, die USA und Frankreich angekündigt, der Ukraine Schützen- und Spähpanzer sowie ein Patriot-Flugabwehrsystem zu liefern. Am Montag wurde zudem bekannt, dass Großbritannien offenbar Kampfpanzer liefern will.

Großbritannien erwägt Kampfpanzer-Lieferung für Ukraine

14.27 Uhr: Leitet Großbritannien die Wende in der Debatte um westliche Kampfpanzer ein? Wie mehrere Medien berichten, erwägt die Regierung, mehrere Challenger 2 in die Ukraine schicken. Mehr dazu lesen Sie hier.

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Ein Challenger-2-Panzer feuert bei einer Gefechtsübung: Er wäre der erste westliche Kampfpanzer, der an die Ukraine geliefert würde. (Quelle: Sergeant Gustavo Olgiati/U.S. Army)

Selenskyj schickt Verstärkung zu “einem der blutigsten Orte”

14.11 Uhr: Nachdem sich die Kämpfe in der Ostukraine am Morgen zugespitzt hatten, hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine Truppenaufstockung in der Region angekündigt. Die Bereitstellung zusätzlicher Einheiten an der Front nahe Bachmut und Soledar sei “sichergestellt”, sagte er, wie das russischsprachige Radio Svoboda berichtet. Selenskyj hatte die Gegend in einer Videoansprache als derzeit “einen der blutigsten Orte an der Front” bezeichnet.

Die russische Armee will das Dorf Bachmutske nordöstlich von Bachmut und direkt vor der Stadt Soledar erobert haben. Am Montag gaben russische Einsatzkräfte in der Region Donezk die Eroberung bekannt, angeblich sollen daran Söldner der berüchtigten “Wagner-Miliz” beteiligt gewesen sein. Die Ukraine widersprach, räumte aber ein, dass die Situation dort derzeit “sehr schwierig” sei.

Rauch über der Frontstadt Soledar am 5. Januar: Dieser Ort gehört zu einem der am heftigsten umkämpften derzeit.
Rauch über der Frontstadt Soledar am 5. Januar: Dieser Ort gehört zu einem der am heftigsten umkämpften derzeit. (Quelle: Clodagh Kilcoyne/Reuters)

Lawrow und Chinas neuer Außenminister einig gegen den Westen

13.59 Uhr: Bei einem Telefonat zwischen Russlands Chefdiplomat Sergej Lawrow und Chinas neuem Außenminister Qin Gang haben beide Seiten nach russischen Angaben Einigkeit gegenüber dem Westen demonstriert. Russland und China lehnten “die Politik der USA und ihrer Satelliten zur Herstellung einer Hegemonie in den internationalen Beziehungen” ab, hieß es einer Pressemitteilung des russischen Außenministeriums am Montag. Dem Westen werfen Peking und Moskau vor, sich in innere Angelegenheiten einzumischen und Konflikte mit China und Russland zu provozieren sowie deren Entwicklung mit Sanktionen auszubremsen.

Es ist das erste Gespräch der beiden Diplomaten nach dem Dienstantritt von Qin Gang Ende Dezember. Lawrow hat seinen Kollegen im Laufe des Telefonats zu einem Besuch nach Russland eingeladen. Bereits zum Jahresende hatten zuvor Kremlchef Wladimir Putin und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping telefoniert. Der russische Präsident lud dabei Xi Jinping zu einem offiziellen Staatsbesuch im Frühjahr ein.

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