Ukraine-Krieg | Melnyk will Deutschlands Tornado-Kampfjets – CDU-Mann stimmt zu

Tag 327 seit Kriegsbeginn: Ein CDU-Experte will weitere Waffenlieferungen an die Ukraine. Und: Nach dem russischen Raketenangriff auf Dnipro, werden Dutzende Menschen vermisst. Alle Infos im Newsblog.

Das Wichtigste im Überblick


2 Uhr: Melnyk will Deutschlands Tornado-Kampfjets – Kiesewetter stimmt zu

Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter hat in einem Tweet gefordert, Tornado-Mehrzweckkampfflugzeuge aus deutschen Beständen an die Ukraine zu liefern. Das Anliegen machte er in einer Antwort auf eine ebensolche Forderung des ehemaligen ukrainischen Botschafters Andrij Melnyk deutlich. “Ja, in der Tat”, schrieb Kiesewetter an Melnyk, “wir sollten Tornado liefern!” Und weiter: “Alles, was der Ukraine zum Sieg verhelfen wird. Alles, was wir auch in der Nato verwenden würden. Auch damit werden wir nicht zu einer Kriegspartei.”

Melnyk hatte zuvor in einem Tweet einen “kreativen Vorschlag” an Deutschland gerichtet: “Die Bundeswehr verfügt über 93 Tornado Mehrzweckkampfflugzeuge, die demnächst ausgemustert und durch F-35 ersetzt werden”, schrieb der jetzige ukrainische Vizeaußenminister auf Twitter. “Es ist zwar ein alter Düsenjäger, aber immer noch sehr mächtig. Warum diese Tornados nicht in die Ukraine liefern, @Bundeskanzler?” Dabei verlinkte er den offiziellen Account von Olaf Scholz.

Selenskyj: Noch Dutzende Zivilisten nach Angriff in Dnipro vermisst

21 Uhr: Nach dem Einschlag einer russischen Rakete in ein Hochhaus in der zentralukrainischen Stadt Dnipro am Samstag werden Aussagen von Präsident Wolodymyr Selenskyj zufolge noch immer Dutzende Bewohner vermisst. Rettungskräfte suchten in den Trümmern des Wohnhauses weiter nach mehr als 30 Menschen, sagte der ukrainische Staatschef in seiner Videoansprache am Sonntagabend. “Wir kämpfen um jeden Menschen”, betonte er. “Und die Rettungsarbeiten werden so lange andauern, wie auch nur die geringste Chance besteht, ein Leben zu retten.” Zugleich dankte Selenskyj für die internationale Anteilnahme.

Die Zahl der Toten nach dem verheerenden russischen Angriff stieg unterdessen offiziellen Angaben zufolge auf 29. Unter den Toten sei auch ein Kind, hieß es. Weitere 73 Menschen wurden demnach verletzt.

Rettungskräfte räumen Schutt in Dnipro weg. Unter den Trümmern werden weitere Menschen vermutet. (Quelle: Evgeniy Maloletka/Reuters)

Selenskyj sprach in seiner Videobotschaft zudem auf Russisch die Menschen im Nachbarland an: “Ich möchte mich an alle in Russland wenden, die nicht einmal jetzt ein paar Worte der Verurteilung für diesen Terror haben, obwohl sie alles klar sehen und verstehen. Euer feiges Schweigen wird nur damit enden, dass diese Terroristen eines Tages auch hinter euch her sein werden.”

Tote und Verletzte nach Explosion in russischer Kaserne

19.07 Uhr: Infolge einer schweren Explosion sind in einer Kaserne in der westrussischen Region Belgorod drei Soldaten getötet und 16 weitere verletzt worden. Acht weitere Männer würden seit dem Vorfall, der sich bereits am Samstag in der an die Ukraine grenzenden Region ereignete, vermisst, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Interfax am Sonntag unter Berufung auf Rettungsdienste. Den Angaben zufolge hatte ein Unteroffizier versehentlich eine Handgranate zur Detonation gebracht, woraufhin in dem Gebäude ein Feuer ausbrach. Er selbst erlitt schwere Verletzungen und wurde in ein Krankenhaus gebracht.

Das Internetportal “Baza” wiederum berichtete, der Mann habe in einem zum Militärquartier umfunktionierten Kulturzentrum unweit der Stadt Korotscha mit der Granate hantiert, um sich vor ihm unterstellten Militärangehörigen Autorität zu verschaffen. Bei den Getöteten und Verletzten soll es sich demnach um mobilisierte Rekruten handeln. Andere Portale schrieben darüber hinaus, das Feuer habe auch ein Waffenlager erfasst und die Munition dort zur Explosion gebracht. Die verschiedenen Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

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