USA räumen Schaden an Patriot-System ein
Von t-online, dpa, afp, Reuters
Aktualisiert am 18.05.2023 – 04:35 UhrLesedauer: 26 Min.
Tag 448 seit Kriegsbeginn: London nennt die Abschüsse der Kinschal-Raketen durch die Ukraine “peinlich” für Moskau. Ein von russischen Raketen getroffenes Patriotsystem ist nur leicht beschädigt, so die USA. Alle Infos im Newsblog.
Das Wichtigste im Überblick
Landesweiter Luftalarm in der Ukraine – Explosionen gemeldet
4.02 Uhr: Die ukrainischen Behörden lösen landesweiten Luftalarm aus. Das Militär warnt vor möglichen russischen Raketenangriffen in der Zentralukraine und spricht Warnungen für die Regionen Winnyzja, Kirowohradska, Tscherkassy und Dnipro aus. Auch in der zentralen Region Poltawa und weiter südlich in der Region Mykolajiw müsse mit russischen Angriffen gerechnet werden, heißt es auf weiteren Telegram-Kanälen. Die Nachrichtenagentur AFP berichtete unter Berufung auf die ukrainische Armee von Explosionen, unter anderem in Kiew.
Wagner-Deserteur will wieder nach Russland zurück
3.10 Uhr: Der Anfang des Jahres nach Norwegen geflohener früherer Kommandeur einer Einheit der Söldner-Truppe Wagner will nach Russland zurückkehren. “Ich hatte gehofft, hier Ruhe und Frieden zu finden, die ganze Politik, den Krieg und die Armee hinter mir zu lassen, aber irgendwie habe ich es nicht geschafft”, sagt Andrei Medwedew auf Russisch in einem von mehreren auf YouTube veröffentlichten Videos. “Wir werden sehen, was in Russland passieren wird. Wenn sie mich töten, OK. Wenn sie es nicht tun, vielen Dank. Wenn ich überlebe, noch mehr Dank.”
Er fühle sich wie “eine Art Junge in einem großen Spiel”, an dem er nicht mehr teilnehmen wolle. Er habe die russische Botschaft in Oslo um Hilfe gebeten und werde Dokumente einreichen, die seine Rückkehr erleichtern sollen. Die Flucht des 26-Jährigen nach Norwegen sorgte im Januar weltweit für Schlagzeilen. Medwedew hatte in Norwegen um Asyl gebeten, weil er um sein Leben fürchtete. Er gab an, Zeuge der Tötung und Misshandlung russischer Gefangener gewesen zu sein, die von Wagner für den Kampf in der Ukraine rekrutiert worden waren.
Prigoschin bestätigt ukrainischen Vorstoß in Bachmut
1.12 Uhr: Der Chef der russischen Söldner-Gruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, bestätigt einen Vorstoß der ukrainischen Truppen in der umkämpften Stadt Bachmut. “Trotz der Tatsache, dass der Feind nur ein paar Prozent des Territoriums in Bachmut hat, scheint es nicht möglich zu sein, den Feind einzukesseln”, sagt er in einer Audiobotschaft. “Infolge des Vormarsches des Feindes … haben russische Fallschirmjäger Positionen eingenommen, die für den Feind einen Vorteil darstellen.”
Die Angaben können nicht unabhängig bestätigt werden. “Die russischen Truppen haben die Initiative an den Flanken verloren – unsere Truppen haben diese Flanken abgeschnitten”, sagt der ukrainische Militäranalyst Oleksandr Mussijenko dem Sender NV Radio. Die langwierige Schlacht erinnere an die Niederlage der sowjetischen Armee gegen die Nazi-Truppen in Stalingrad im Jahr 1943 nach fünf Monaten schwerer Gefechte.
Pentagon: Patriot-System nach Beschuss beschädigt, aber einsatzbereit
1.31 Uhr: Das US-Verteidigungsministerium hat Schäden an einem an die Ukraine gelieferten Flugabwehrsystem vom Typ Patriot nach russischem Beschuss eingeräumt. Das hochmoderne Flugabwehrsystem bleibe jedoch “einsatzbereit”, erklärte ein Pentagon-Vertreter am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Der durch ein nicht näher benanntes Geschoss verursachte Schaden werde derzeit untersucht. Zuvor hatte der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Juri Ignat, gegenüber AFP gesagt, alles sei “in Ordnung” und das Patriot-System in Betrieb – ohne jedoch Angaben zu möglichen Schäden zu machen.
Das russische Verteidigungsministerium hatte zuvor mitgeteilt, seine Streitkräfte hätten das Flugabwehrsystem mit einer Hyperschallrakete vom Typ Kinschal getroffen. Kiew gab an, die ukrainische Luftabwehr habe sechs russische Hyperschallraketen abgefangen, dies wurde von Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu dementiert.
Drei Tote bei russischem Beschuss von Cherson
19.32 Uhr: Bei einem russischen Angriff auf die Region Cherson im Süden der Ukraine sind am Mittwoch mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Unter den Opfern sei ein fünfjähriger Junge, berichteten ukrainische Medien unter Berufung auf örtliche Behörden.