Tag 571: Die Ukraine rückt nach eigenen Angaben weiter nach Bachmut vor. Russland zieht Truppen an Grenzen zu Nato-Ländern ab. Alle Infos im Newsblog.
Das Wichtigste im Überblick
Ukraine meldet Einnahme einer umkämpften Gemeinde bei Bachmut
16.15 Uhr: Der Chef des Präsidialbüros in Kiew, Andrij Jermak, hat ein Foto mit ukrainischen Soldaten veröffentlicht, das in der lange von russischen Truppen besetzten Ortschaft Klischtschijiwka im Osten des Landes aufgenommen worden sein soll. “Die Ukraine holt sich das ihre immer zurück”, unterschrieb Jermak am Sonntag auf seinem Telegram-Kanal das Foto. Auf dem Bild sind Militärs zu sehen, die vor einer zerstörten Kirche ukrainische Flaggen halten. Ukrainische Medien verorteten das Bild unter anderem anhand der markanten Kirche in Klischtschijiwka, einem Ort südlich der umkämpften Stadt Bachmut im Gebiet Donezk. In den vergangenen Wochen gab es schwere Gefechte um das Dorf.
Offiziell hat das ukrainische Verteidigungsministerium eine Befreiung Klischtschijiwkas noch nicht bekanntgegeben. Der Ort war im Januar 2023 von den Russen besetzt worden. Zuletzt hatte das Kiewer Militär eigenen Angaben zufolge die benachbarte Ortschaft Andrijiwka zurückerobert. Bildern zufolge ist von dem Ort infolge der schweren Kämpfe allerdings nicht mehr viel übrig geblieben. Lesen Sie hier mehr dazu.
Die Einnahme Klischtschijiwkas durch die Ukraine würde die taktische Lage der russischen Besatzer in Bachmut deutlich verschlechtern, die nun Gefahr laufen, vom Süden und vom Norden her in die Zange genommen zu werden. Um Bachmut hatten Russen und Ukrainer gut ein halbes Jahr lang gekämpft. Aufseiten der russischen Streitkräfte kamen hier vor allem die Söldner der Privatarmee Wagner zum Einsatz. Ende Mai erklärte Russland die Stadt für eingenommen.
Putins Bluthund Kadyrow meldet sich mit Video
16.00 Uhr: Seit einigen Tagen gibt es Gerüchte, dass der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow schwer krank sein soll. Der ukrainische Geheimdienst hatte sogar gemeldet, dass Kadyrow im Koma läge. Nun hat sich Kadyrow auf seinem Telegram Kanal mit einer Videobotschaft gemeldet, doch er kann nicht alle Zweifel an seinem Gesundheitszustand ausräumen. Lesen Sie hier mehr dazu.
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Russland schießt offenbar auf die eigenen Soldaten
15.46 Uhr: Die Ukraine veröffentlicht ein Video, auf dem russische Soldaten von der eigenen Armee beschossen werden, als sie sich in der Nähe von Bachmut ergeben wollen. Dabei stirbt ein russischer Soldat. Die Ukraine ist sich sicher, dass das kein Versehen war. Mehr dazu lesen Sie hier.
Angriff auf ukrainische Militär-Werkstatt in Charkiw
14.00 Uhr: Die russischen Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau in der nordostukrainischen Stadt Charkiw eine Werkstatt für gepanzerte Fahrzeuge des ukrainischen Militärs angegriffen. Es seien Raketen auf das Ziel abgefeuert worden.
Wann der Angriff stattgefunden hat, lässt das Ministerium offen. Auch weitere Details werden nicht genannt. Der Gouverneur der gleichnamigen ukrainischen Oblast Charkiw, Oleh Synehubow, teilt dagegen auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit, die russischen Truppen hätten das Gebäude eines “zivilen Unternehmens” angegriffen. Es seien vier Raketen vom Typ S300 eingeschlagen. Charkiw ist nach Kiew die zweitgrößte Stadt in der Ukraine. Vor dem Krieg lebten dort mehr als 1,4 Millionen Menschen.