Ukraine meldet Durchbruch russischer Verteidigungslinie
Von t-online, dpa, afp, Reuters
Aktualisiert am 19.09.2023 – 00:42 UhrLesedauer: 14 Min.
Tag 573: Kiew plant eine Klage wegen Importverboten der europäischen Nachbarn. Die Ukraine will weitere Fortschritte im Osten gemacht haben. Alle Infos im Newsblog.
Das Wichtigste im Überblick
UN: Baerbock verlangt Zeichen gegen Putin
0.40 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock hat angesichts des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine ein starkes Zeichen der Völkergemeinschaft gegen Russlands Präsidenten Wladimir Putin verlangt. “Gerade in diesen Zeiten, wo der russische Präsident nicht nur die europäische Friedensordnung attackiert, sondern die Charta der Vereinten Nationen, kann es auch in den Vereinten Nationen kein business as usual geben”, sagte die Grünen-Politikerin vor einem Treffen mit ihren EU-Kolleginnen und -Kollegen am Rande der UN-Generalversammlung in New York.
“Wir müssen trotz aller Krisen auf dieser Welt gerade in diesen Tagen für die Charta der Vereinten Nationen nicht nur werben, sondern gemeinsam eintreten”, betonte Baerbock und ergänzte: “Sie ist unsere Friedens-, sie ist unsere Lebensversicherung weltweit.” Aus diesem Grund wollten die Europäer gemeinsam mit den anderen Ländern dieser Welt die russische Aggression bei der UN in unterschiedlichen Formaten auf die Tagesordnung setzen.
Die Bundesaußenministerin hob in diesem Zusammenhang das Thema der von Russland aus der Ukraine verschleppten Kinder und die Frage der Rechenschaftspflicht Putins hervor. Zudem gehe es auch darum, “wie wir dem Frieden endlich ein Stückchen näher kommen können”.
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Dienstag, 19. September 2023
Ukraine meldet Durchbruch bei Bachmut
23.30 Uhr: Der Ukraine ist bei ihrer Gegenoffensive nach eigenen Angaben im Osten des Landes ein Durchbruch durch russische Stellungen gelungen. Ukrainische Truppen hätten nahe der kriegszerstörten Stadt Bachmut “die Verteidigungslinie des Feindes” durchstoßen, teilte der Kommandeur der ukrainischen Landstreitkräfte, Oleksandr Syrskyj, am Montag mit. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnte unterdessen im Vorfeld der UN-Generaldebatte vor den Folgen einer Kriegsniederlage seines Landes – und verglich Kreml-Chef Wladimir Putin mit Adolf Hitler.
Zu dem Durchbruch nahe Bachmut erklärte Landstreitkräfte-Chef Syrskyj, drei russische Brigaden, die 31., 72. und 83., seien “zerstört worden” und hätten “ihre Kampfkraft vollständig eingebüßt”. Die laut Kiew zuletzt von der Ukraine zurückeroberten Ortschaften Klischtschijiwka und Andrijiwka seien “ein wichtiger Teil der russischen Verteidigungslinie” zwischen Bachmut und dem 40 Kilometer weiter südlich gelegenen Horliwka gewesen.
Seit Juni läuft eine groß angelegte Gegenoffensive der ukrainischen Armee zur Rückeroberung russisch besetzter Gebiete im Süden und Osten des Landes. Insgesamt hat die Ukraine eigenen Angaben zufolge seitdem 51 Quadratkilometer im Gebiet um das im Mai nach einer monatelangen Schlacht von Russland eingenommene Bachmut und rund 262 Quadratkilometer an der Südfront zurückerobert.
Russland verübt offenbar Raketenangriff auf Charkiw
22.44 Uhr: Das Zentrum der zweitgrößten ukrainischen Stadt, Charkiw, ist nach ukrainischen Angaben von russischen Raketen angegriffen worden. “Charkiw wird erneut von russischen Raketen beschossen”, schreibt Bürgermeister Ihor Terechow auf Telegram. “Nach ersten Informationen werden zentrale Bezirke angegriffen.” Mehrere andere Telegram-Nutzer berichteten von Explosionen in der Stadt. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben derzeit nicht.
Selenskyj in New York zur UN-Generaldebatte eingetroffen
22.13 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist für die diesjährige UN-Generaldebatte in New York eingetroffen. Selenskyj schrieb am Montag in dem in X umbenannten Kurzbotschaftendienst Twitter, er sei für die UN-Woche in New York und einen Besuch in der Hauptstadt Washington in den USA angekommen. Der ukrainische Präsident wird am Dienstag bei der 78. Generaldebatte der UN-Vollversammlung eine Rede halten.