Tag 429 seit Kriegsbeginn: Die Ukraine bittet um deutsche Waffen für die geplante Gegenoffensive. Im EU-Streit um ukrainisches Getreide gibt es eine Einigung. Alle Infos im Blog.
Das Wichtigste im Überblick
Treibstoffdepot auf der Krim brennt – offenbar Drohnenangriff
5.21 Uhr: Auf der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim ist in der Hafenstadt Sewastopol ein Treibstofftank in Brand geraten – vermutlich durch einen Drohnenangriff. Das schrieb Gouverneur Michail Raswoschajew nach Angaben der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Tass am Samstag auf Telegram. Es brenne eine Fläche von 1.000 Quadratmetern. Zivile Einrichtungen seien nicht bedroht. Angaben zu Verletzten gab es zunächst nicht.
Die Ukraine hat mehrfach angekündigt, die 2014 annektierte Krim von russischer Besatzung zu befreien. In verschiedenen Teilen der Halbinsel kommt es im Zuge von Russlands Angriffskrieg gegen das Nachbarland zu Zwischenfällen mit Drohnen, teils mit schweren Schäden, Verletzten und auch Toten. Russland sieht sich gezwungen, den militärischen Aufwand zur Verteidigung der Krim deutlich zu erhöhen.
Spanien prüft illegalen Import von russischem Diesel
4.12 Uhr: Die spanische Regierung hat eigenen Angaben zufolge eine Untersuchung möglicher Importe von Dieselkraftstoff aus Russland über Drittländer eingeleitet. Bei einer ersten Untersuchung seien alle Papiere in Ordnung gewesen, erklärte Energieministerin Teresa Ribera am Freitag. Doch auch beim kleinsten Verdacht sei es “notwendig zu verifizieren, ob die importieren Produkte vom angezeigten Ort oder aus einem anderen Land kommen”, fügte sie hinzu.
Die Europäische Union hat die Einfuhr russischen Rohöls und russischer Erdölprodukte infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine untersagt. Experten und Öl-Unternehmen vermuten jedoch, dass russischer Dieselkraftstoff über Drittstaaten nach wie vor in EU-Mitgliedsländer geliefert wird. Die spanische Zeitung “El Mundo” berichtete Freitag, dass seit Jahresbeginn mindestens zwei Schiffe verdächtigt wurden, russische Kraftstoffe aus Marokko nach Spanien gebracht zu haben.
Bericht: US-Sensoren sollen Ukraine bei Atomangriff warnen
3.22 Uhr: Die USA errichten ein Netzwerk an Geräten in der Ukraine, die Radioaktivität messen. Das berichtet die “New York Times”. Demnach sollen die Fühler Ausbrüche einer Atomwaffe – auch einer sogenannten schmutzigen Bombe – feststellen. Außerdem sollen die Geräte in der Lage sein, die Identität des Angreifers aufgrund der atomaren Signatur festzustellen. Die Nationale Atomsicherheitsbehörde der USA habe der Zeitung bestätigt, dass man in der Region ein solches Netzwerk aufbaue.
Ukrainischer Botschafter bittet um mehr deutsche Waffen
1.30 Uhr: Vor der erwarteten ukrainischen Gegenoffensive hat der Botschafter des Landes in Berlin, Oleksii Makeiev, mehr militärische Unterstützung von Deutschland im Kampf gegen die russischen Angreifer gefordert. “Weitere Flugabwehrsysteme wie Iris-T, Patriot und Gepard werden am dringlichsten benötigt. Für die geplante Gegenoffensive brauchen wir in kürzester Zeit mehr gepanzerte Fahrzeuge, Panzer und Artilleriesysteme, Munition mit großer Reichweite”, sagte Makeiev den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag).
Die Sicherheit Europas hänge von der Geschwindigkeit und dem Umfang der Waffen- und Munitionslieferungen ab, um die Ukraine bei der Wiederherstellung der territorialen Integrität zu unterstützen. “Russlands Niederlage ist eine Garantie für ein normales Leben in Europa”, sagte der Botschafter.
Selenskyj: Moderne Luftwaffe notwendig
0.30 Uhr: Nach den jüngsten russischen Raketenangriffen auf Wohnhäuser in der Stadt Uman hat auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mehr Waffen zum Schutz des Landes gefordert. “Flugabwehr, eine moderne Luftwaffe, ohne die eine effektive Luftraumverteidigung unmöglich ist, Artillerie, gepanzerte Fahrzeuge. Alles, was notwendig ist, um unseren Städten, unseren Dörfern Sicherheit zu bieten, sowohl im Hinterland als auch an der Front”, sagte der 45-Jährige am Freitag in seiner täglichen Videoansprache.
EU-Kommission: Grundsatzeinigung in Streit ukrainisches Getreide
21.20 Uhr: Die EU-Kommission verkündet eine grundsätzliche Einigung im Streit über den Transport von ukrainischem Getreide durch fünf Mitgliedsländer. Vize-Kommissionspräsident Valdis Dombrovskis schreibt auf Twitter, die Vereinbarung berücksichtige die Sorgen der Bauern in der Ukraine wie auch in den benachbarten EU-Staaten. Erfasst worden seien Weizen, Mais, Raps und Sonnenblumenkerne. Zu dem Abkommen gehöre ein Hilfspaket im Wert von 100 Millionen Euro für Landwirte. Bulgarien, Ungarn, Polen, Rumänien und die Slowakei hatten Beschränkungen für die ukrainischen Transporte verhängt aus Sorge, die Lieferungen aus der Ukraine könnten auf ihren Märkten landen und ihren Bauern die Preise verderben.