Selenskyj trug bei Scholz-Treffen besonderes Detail
Von t-online, dpa, afp, Reuters
Aktualisiert am 14.05.2023 – 12:36 UhrLesedauer: 56 Min.
Tag 444 seit Kriegsbeginn: Selenskyj ist zu Besuch in Deutschland eingetroffen. Der Präsident von Belarus soll erkrankt sein. Alle Infos im Blog.
Das Wichtigste im Überblick
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Selenskyj trug bei Scholz-Treffen besonderes Detail
12.30 Uhr: Es ist inzwischen ein vertrautes Bild: Bei seinen Besuchen im Ausland steht der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj im militärisch anmutenden Outfit neben Staatsoberhäuptern und Regierungschefs, die wie üblich in Hemd und dunklem Anzug gekleidet sind. So war es auch am Sonntag beim Besuch Selenskyjs bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Kanzler Olaf Scholz. Der 45-Jährige trug in Berlin ein schwarzes Sweatshirt und olivgrüne Cargopants.
Auf Selenskyjs Pullover war neben einer ukrainischen Fahne die Aufschrift “United24” gedruckt – das ist der Name einer Internet- Spendenplattform, die Kiew Anfang Mai 2022 ins Leben gerufen hatte. Die Plattform hat bis Sonntag mehr als 337 Millionen Dollar (311 Millionen Euro) an Spenden gesammelt – aus mehr als 100 Ländern. Damit wurden nach jüngsten offiziellen Angaben unter anderem der Aufbau der Flotte von Marinedrohnen sowie alle Projekte im Zusammenhang mit Drohnen für die Front unterstützt. Neben dem militärischen Bereich werden die Mittel inzwischen auch im medizinischen Sektor verwendet.
London: Russische Truppen nicht für Herausforderungen gerüstet
11.21 Uhr: Die russischen Invasionstruppen in der Ukraine sind nach Ansicht britischer Militärexperten in einem miserablen Zustand und nicht gut auf Herausforderungen vorbereitet. Das geht aus dem täglichen Geheimdienst-Bericht zum Krieg in der Ukraine des Verteidigungsministeriums in London am Sonntag hervor. Demnach ist zwar die Zahl der Soldaten und die Organisationsstruktur ähnlich wie zu Beginn des Angriffskriegs, doch die Zusammensetzung unterscheidet sich erheblich.
Im Februar 2022 habe die russische Truppe aus Profi-Soldaten bestanden, sei größtenteils mit einigermaßen modernen Fahrzeugen ausgestattet gewesen und habe regelmäßig trainiert mit dem Ziel, komplexe Einsätze im Verbund auszuführen, so die Mitteilung. “Jetzt besteht die Streitkraft hauptsächlich aus schlecht ausgebildeten Reservisten und ist zunehmend auf veraltete Ausrüstung angewiesen, viele erheblich unterbesetzte Einheiten”, hieß es weiter.
Routinemäßig würden nur sehr einfache Infanterie-basierte Einsätze durchgeführt. Vor allem sei es unwahrscheinlich, dass es der russischen Streitkraft in der Ukraine gelungen sei, eine mobile Reserve aufzubauen, um auf Herausforderungen an einer Front auf der Länge von 1.200 Kilometern zu reagieren, so das Fazit der Briten.
Linksfraktionschef Bartsch reist in die Ukraine
10.49 Uhr: Der Vorsitzende der Linksfraktion, Dietmar Bartsch, reist in die Ukraine. Bartsch werde von Dienstag bis Sonntag das Land besuchen, teilte ein Fraktionssprecher am Sonntag mit. Dabei reise er gemeinsam mit dem Kandidaten der Linken bei der Bundespräsidentenwahl 2022, Gerhard Trabert.
Kanzler Scholz empfängt Selenskyj mit militärischen Ehren
9.58 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit militärischen Ehren im Kanzleramt in Berlin empfangen. Nach einem Gespräch unter vier Augen und einer weiteren Unterredung in einem etwas größeren Kreis sollte es auch eine Pressekonferenz geben.
Zum Abschluss des Besuches von Selenskyj in Berlin waren am Sonntag Beratungen im Rahmen des Sicherheitskabinetts geplant. Neben Scholz gehören dem Gremium unter anderen Verteidigungsminister Boris Pistorius, Innenministerin Nancy Faeser (beide SPD) und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) an.
Steinmeier empfängt Selenskyj im Schloss Bellevue
8.49 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist am Sonntagmorgen von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier empfangen worden. Er traf im Schloss Bellevue in Berlin ein, wo er sich nach einem Gespräch mit Steinmeier auch in das Gästebuch eingetragen hat.