Tag 428 seit Kriegsbeginn: Die Ukraine löst in der Nacht Alarm in allen Regionen aus. In Bachmut wird um Nachschubwege gekämpft. Alle Infos im Blog.
Das Wichtigste im Überblick
Resnikow: “Sobald Gottes Wille da ist, werden wir es tun”
13.11 Uhr: Die Vorbereitungen für die erwartete Gegenoffensive der Ukraine stehen nach Angaben der Regierung in Kiew vor dem Abschluss. “Die Vorbereitungen gehen ihrem Ende entgegen”, sagte der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow am Freitag bei einer Pressekonferenz in Kiew.
“Die Ausrüstung wurde versprochen, vorbereitet und teils geliefert.” Er hob mit Blick auf die erwartete Frühjahrsoffensive der Ukraine hervor, “im weitesten Sinne” sei die Ukraine bereit. “Sobald Gottes Wille da ist, das Wetter und die Entscheidung der Kommandeure, werden wir es tun”, so Resnikow, ohne weitere Details zu nennen.
Russland soll neue Taktik bei Luftangriffen anwenden
7.41 Uhr: Das russische Militär soll bei seinen Luftangriffen neue Taktiken anwenden, um die ukrainische Flugabwehr zu umgehen. Das berichtet das amerikanische “Institute for the Study of War” (ISW). Demnach habe sich bei dem Angriff auf die Stadt Mykolajiw am Donnerstag gezeigt, dass russische Soldaten bei einem Raketenbeschuss mehrfach die Abschusshöhe und die Flugbahn veränderten, damit die Raketen nicht abgefangen werden konnten.
Erfolgreiche russische Luftschläge wurden in der Tat zuletzt seltener vermeldet. Das ISW hatte zuvor bereits die russische Taktik, gezielt die Stromversorgung der Ukraine durch Raketenangriffe zu zerstören, für gescheitert erklärt.
Bei dem Angriff in Mykolajiw in der Südukraine waren in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag nach ukrainischen Angaben sechs Menschen gestorben. 23 weitere Menschen wurden verletzt. Dabei schlugen vier russische Raketen des Typs Kalibr in der Stadt ein.
Luftalarm in der gesamten Ukraine
4.20 Uhr: In der gesamten Ukraine herrschte in der vergangenen Nacht für etwa zwei Stunden Fliegeralarm. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Interfax Ukraine. Zudem seien Explosionen in weit voneinander entfernten Regionen wie Dnipro, Krementschuk und Poltava in der Zentralukraine sowie in Mikolajiw im Süden verzeichnet worden. Im Internet gebe es zudem Berichte über Explosionen in und um Kiew und über nicht identifiziert Flugobjekte, die sich Richtung Westen bewegten.
Nach Angaben des Bürgermeisters von Dnipro, Boris Filatov, sind während eines russischen Raketenangriffs eine junge Frau und ein dreijähriges Kind getötet worden. Ihor Taburets, Leiter der Verwaltung des Gebiets Tscherkassy, bestätigte zwei Marschflugkörper-Einschläge in Uman – eine russische Rakete traf ein offenbar neunstöckiges Wohngebäude, eine andere ein Lager, sagte er. Der Alarm wurde am frühen Morgen wieder aufgehoben.
Ukraine: Russische Truppen greifen Nachschubwege in Bachmut an
2.21 Uhr: Nach Angaben des ukrainischen Militärs versuchen russische Streitkräfte, wichtige Nachschubwege und Kommunikationswege in die umkämpfte ostukrainische Stadt Bachmut zu unterbrechen. Der Sprecher der ukrainischen Streitkräfte im Osten, Serhi Tscherevatji, sagte im ukrainischen Fernsehen, rund um Bachmut habe es in den letzten 24 Stunden dreizehn Gefechte gegeben. Die ukrainischen Truppen hätten mit ständigen Gegenangriffen dafür sorgen können, dass Nachschub geliefert und Verwundete evakuiert werden konnten. Das russische Verteidigungsministerium meldete Erfolge gegen ukrainische Stellungen in verschiedenen Sektoren. Die Angaben beider Seiten konnten nicht überprüft werden.