Ukraine-Krieg im Newsblog ++ Polen erwägt Leopard-Alleingang

Polen erwägt Leopard-Lieferung ohne deutsche Zustimmung

Von afp, dpa, reuters, t-online

Aktualisiert am 19.01.2023 – 10:05 UhrLesedauer: 33 Min.

Aufnahmen zeigen die Absturzstelle des Hubschraubers in Browary, etwa 12 Kilometer vom Kiewer Stadtzentrum entfernt. (Quelle: t-online)
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Tag 330 seit Kriegsbeginn: Polen erwägt, Leopard-Panzer ohne Deutschlands Zustimmung in die Ukraine zu schicken. Selenskyj macht Druck auf Deutschland. Alle Infos im Newsblog.

Das Wichtigste im Überblick


EU-Ratspräsident Michel auf dem Weg nach Kiew

9.18 Uhr: EU-Ratspräsident Charles Michel hat seinen Besuch in der Ukraine angekündigt. Er sei auf dem Weg nach Kiew, um mit Präsident Wolodymyr Selenskyj über “konkrete Maßnahmen” der EU zur weiteren Unterstützung der Ukraine zu beraten, erklärte Michel.

EU-Ratspräsident Charles Michel hat seinen Besuch in der Ukraine angekündigt. Er sei auf dem Weg nach Kiew, um mit Präsident Wolodymyr Selenskyj über “konkrete Maßnahmen” der EU zur weiteren Unterstützung der Ukraine zu beraten, erklärte Michel am Donnerstag in einem Videobeitrag auf Twitter. Neben Selenskyj werde er auch Ministerpräsident Denys Schmyhal und Mitglieder des ukrainischen Parlaments treffen.

Die Ukrainer kämpften um ihr Land, aber auch um “unsere gemeinsamen Werte von Frieden und Wohlstand”, erklärte Michel weiter. “Sie brauchen und verdienen unsere Unterstützung.” Deshalb gehe es in seinen Gesprächen auch um konkrete Maßnahmen, “um sicherzustellen, dass sie stärker und leistungsfähiger” werden.

Polen erwägt Leopard-Lieferung ohne deutsche Zustimmung

8.55 Uhr: In einem Interview am Mittwoch hat Polens Präsident Mateusz Morawiecki die Lieferung von Leopard-2-Kampfpanzern an die Ukraine in den Raum gestellt – ohne auf die Zustimmung aus Deutschland zu warten. “Das Einverständnis ist hier zweitrangig. Wir werden entweder schnell eine Einigung erzielen, oder wir werden selbst das Richtige tun”, erklärte Morawiecki im Gespräch mit dem privaten Fernsehsender Polsat.

Dänemark, Finnland, Frankreich und vor allem Deutschland müssten ihre modernen Panzer zur Verfügung stellen, sagte Morawiecki. “Davon hängt die Sicherheit der Ukraine und damit auch die Sicherheit ganz Europas ab”.

Leopard 2 Panzer: Polens Ministerpräsident Morawiecki kündigte an, die schwere Waffe notfalls auch ohne deutsche Zustimmung in die Ukraine zu schicken.
Leopard 2 Panzer: Polens Ministerpräsident Morawiecki kündigte an, die schwere Waffe notfalls auch ohne deutsche Zustimmung in die Ukraine zu schicken. (Quelle: NurPhoto)

Selenskyj kritisiert Deutschlands Zögern bei Panzerlieferungen

8.20 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Deutschland beim Weltwirtschaftsforum in Davos kritisiert. “Es gibt Zeiten, in denen wir nicht zögern sollten und vergleichen und sagen ‘Ich werde Panzer geben, wenn jemand anderes seine Panzer gibt'”, sagte Selenskyj während der “Davos Ukrainian Breakfast Discussion”.

Damit bezieht sich der Präsident der Ukraine eindeutig auf Medienberichte, denen zufolge Bundeskanzler Olaf Scholz die Lieferung deutscher Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 an die Ukraine an die Bedingung knüpfte, dass die USA ihrerseits Abrams-Kampfpanzer in die Ukraine liefern. Hier lesen Sie mehr dazu.

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Wolodymyr Selenskyj: Der ukrainische Präsident hat Deutschlands Zögern beim Weltwirtschaftsforum in Davos kritisiert. (Quelle: IMAGO/World Economic Forum/ Mattias Nu)

Mehr als 620 Verletzte aus der Ukraine in Deutschland behandelt

7.03 Uhr: Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine haben deutsche Krankenhäuser mehr als 620 Verletzte aus der Ukraine zur stationären Behandlung übernommen. Dies teilte das bayerische Innenministerium der “Augsburger Allgemeinen” (Donnerstagsausgabe) mit. Es handele sich sowohl um Soldaten als auch um Zivilisten. In Bayern seien 107 Verletzte aufgenommen worden.

Die Behandlung der ukrainischen Patienten bedeutet vielerorts eine besondere Herausforderung. Es gebe nicht viele Erfahrungen mit Kriegsverletzungen an deutschen Krankenhäusern, sagte Edgar Mayr, Direktor der Klinik für Unfallchirurgie in Augsburg, die zehn Betroffene aufnahm. “Schussverletzungen kommen hier schon vor, aber diese Fälle, sowohl in Umfang als auch in Qualität, sind für uns neu.” Es handele sich um “schreckliche Verletzungen”.

Das Wichtigste aus der Nacht: Geheimdienst untersucht Absturz

5.30 Uhr: Die ukrainische Regierung hat den Geheimdienst beauftragt, den Absturz eines Hubschraubers mit Innenminister Denys Monastyrskyj an Bord zu untersuchen. Die Nato kündigt die Lieferung schwererer Waffen für die Ukraine an. Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin wittert Verräter im Kreml. Lesen Sie hier unsere Zusammenfassung der Nacht.

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