US-Insider: Patriot-System durch russischen Angriff beschädigt
Von t-online, dpa, afp, Reuters
Aktualisiert am 17.05.2023 – 03:45 UhrLesedauer: 20 Min.
Tag 447 seit Kriegsbeginn: Die Ukraine tritt dem Nato-Cyberzentrum bei. Der höchste Richte der Ukraine wurde verhaftet. Alle Infos im Newsblog.
Das Wichtigste im Überblick
US-Insider: Patriot-System durch russischen Angriff beschädigt
2.43 Uhr: Ein Patriot-Raketensystem in der Ukraine ist US-Regierungsvertretern zufolge wahrscheinlich durch einen russischen Angriff beschädigt worden. Es scheine ersten Informationen zufolge nicht zerstört worden zu sein. Es sehe nicht so aus, als müsse es aus der Ukraine abgezogen werden, sagen zwei US-Beamte unter der Bedingung der Anonymität der Nachrichtenagentur Reuters. Das russische Verteidigungsministerium hatte zuvor erklärt, Russland habe in der Nacht ein US-Patriot-Luftabwehrsystem mit einer Rakete vom Typ Kinschal zerstört.
Macron wirbt für Schadensregister für die Ukraine
22.31 Uhr: Der französische Präsident Emmanuel Macron hat beim Europarats-Gipfel für Unterstützung des geplanten Schadenregisters für die Ukraine geworben. Anlässlich des Gipfels positioniere sich der Rat erneut an der Seite der Opfer, indem er ein internationales Register für Schäden einrichte, die durch die Aggression Russlands gegen die Ukraine verursacht wurden, sagte Macron zum Auftakt des Spitzentreffens in Reykjavik. Zu dem Gipfel wurden mehr als 30 Staats- und Regierungschefs aus den insgesamt 46 Mitgliedsländern erwartet. “Ich rufe alle Staaten auf, sich ihm anzuschließen und aktiv zu seiner Ausarbeitung beizutragen.”
Russland dementiert Abschuss von Hyperschallraketen
21.59 Uhr: Russland hat Angaben der Ukraine zum Abschuss moderner russischer Hyperschallraketen dementiert. Verteidigungsminister Sergej Schoigu sagte der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Dienstag, Russland habe gar nicht so viele Hyperschallraketen abgefeuert wie der ukrainischen Regierung zufolge in der Nacht zuvor abgefangen worden waren.
Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow hatte erklärt, bei erneuten russischen Luftangriffen auf Kiew seien sechs russische Hyperschallraketen vom Typ Kinschal abgefangen worden. “Ein weiterer unglaublicher Erfolg für die ukrainischen Luftstreitkräfte”, hatte Resnikow im Onlinedienst Twitter geschrieben.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte in einer Videoschalte bei einem Gipfeltreffens des Europarats, “100 Prozent” der russischen Raketen, die in der Nacht von Montag auf Dienstag auf ukrainisches Territorium abgefeuert worden seien, seien abgefangen worden.
London will “Koalition” für Kampfjet-Lieferung bilden
21.43 Uhr: Großbritannien und die Niederlande wollen eine “internationale Koalition” schmieden, um die Ukraine mit Kampfflugzeugen zu beliefern. Der britische Premierminister Rishi Sunak und der niederländische Regierungschef Mark Rutte hätten sich auf ein solches Vorgehen verständigt, teilte ein Sprecher der britischen Regierung am Dienstagabend mit. Die Ukraine solle F-16-Kampfflugzeuge erhalten und auch bei der Ausbildung unterstützt werden. Lesen Sie hier mehr über die geplante Kampfjet-Koalition.
Scholz will Register für russische Kriegsschäden
20.55 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat vor einem Europaratsgipfel in Reykjavik für ein internationales Register der ukrainischen Kriegsschäden geworben. Es sei sehr wichtig, “dass wir ein Schadenregister aufbauen, das uns jetzt in die Lage versetzt, die durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine entstehenden Schäden gemeinschaftlich zu erfassen”, sagte er am Dienstagabend. Damit solle eine Basis für den Wiederaufbau der Ukraine geschaffen werden.
Das Register sei Voraussetzung dafür, dass mit gemeinsamen Daten gearbeitet werden könne, so Scholz. Es könne bei Gesprächen auf internationaler Ebene eine Grundlage sein. “Insofern ist das für die Zukunft der Ukraine von allergrößter Bedeutung”, sagte der Bundeskanzler.
Auch EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen sprach sich für ein Schadensregister aus: Es sei ein “erster und wichtiger Schritt, um Russland zur Verantwortung zu ziehen”, erklärte sie vor dem Treffen.
Afrikanische Staatschefs wollen zu Friedensmission aufbrechen
20.44 Uhr: Sechs afrikanische Staatschefs wollen sich nach Angaben aus Südafrika um eine Friedenslösung zwischen Russland und der Ukraine bemühen. Die Staatschefs wollten “so bald wie möglich” nach Russland und in die Ukraine reisen, kündigte der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa am Dienstag in Kapstadt an. Kreml-Chef Wladimir Putin und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hätten eingewilligt, die “Mission und die afrikanischen Staatschefs zu empfangen” – in Moskau ebenso wie in Kiew.
Ramaphosa teilte weiter mit, er habe am Wochenende getrennte Telefonate mit Putin und Selenskyj geführt. Dabei habe er eine Initiative präsentiert, die von Südafrika, Sambia, Senegal, der Republik Kongo, Uganda und Ägypten ausgearbeitet worden sei. Sie seien überein gekommen, mit Vorbereitungen für Verpflichtungen zu beginnen. “Wir hoffen, dass wir intensive Diskussionen haben werden”, sagte er. UN-Generalsekretär António Guterres und die Afrikanische Union (AU) seien über die Initiative informiert worden und hätten sie begrüßt.